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Katalogtexte:

THE REAL ROYAL TRIP/THE RETURN TO HOMELAND EL REAL VIAJE REAL von Harald Szeemann Der Titel bezieht sich natürlich auf die Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus, dessen dritte Reise „die königliche“ genannt wurde. Bekannt ist, was Kolumbus den Eingeborenen brachte –Religion, Sklaverei und die „spanische“ Krankheit, die Syphilis. So war es an der Zeit, negative Erinnerungen mit positiven zu überlagern. Wir brachten keine Krankheiten nach BUSHLAND sondern Künstler, deshalb die „wirklich königliche Reise“.

Ich weiss, dass jüngere und ältere Kollegen im Kuratorengewerbe nicht viel von nationalen Ausstellungen halten. Ich bin einverstanden, dass ein gewisser Typus von Länderausstelllungen sich überlebt hat –der sogenannte lineare Typus, der versucht bald wieder in Frage gestellte Entwicklungslinien aufzuzeigen. Als ehemaliger Direktor einer Kunsthalle und der Biennale in Venedig weiss ich um lokales, regionales, nationales Gerangel, aber auch um das fruchtbare und z.T. furchtbare Verhältnis zwischen internationaler Ausstellung und nationalen Interessen. Und deshalb auch um die Erkenntnis, dass zwar jeder Künstler global wahrgenommen werden will, aber ohne Wurzeln hat diese Ambition weder Nahrung noch Drive. Zu unseren Aufgaben gehört das Sensorium für künstlerische Kraftfelder, seien sie nun regional, national oder weltweit und universal.

In Spanien gibt es eine eigene neuere Kunstgeschichte, die sich in ihren Höhepunkten lange Zeit in Paris abspielt: für sie stehen Künstler wie Picasso, Gris, Dalì, Mirò, Dominguez, Gonzalez. Kubismus, Surrealismus, die Eisenplastik werden wesentlich durch sie geprägt. In den dreissiger Jahren, Zeiten des Bürgerkrieges gibt es auch eine neue Sachlichkeit. Ich bewundere vor allem das Bild „Accidente“ von Alfonso Ponce de Léon (1906 – 1936) und „Un mundo“ von Angeles Santos (*1912). In den fünfziger Jahren erscheint das Dreigestirn Tapiès, Chillida und Saura, lange die Vertreter iberischer Kunst zusammen mit Millares, Cuixart, Canogar und den weniger bekannten sehr guten Malern wie Pijuan, Gordillo und dem Objektkünstler Brossa. Die intuitive Geometrie wurde in den fünfziger Jahren durch die Equipo 57 gepflegt. Noch unter Franco erwacht der kritische Geist –Equipo Cronaca, Equipo Realidad und Arroyo, der auch 1976 an der Biennale in Venedig für die Präsentation spanischer Geschichte und Kunst in Form einer Vergangenheitsbeschwörung und eines Aufbruchs verantwortlich ist. Der Videokünstler Muntadas weitet diese Kritik auf soziale Probleme aus. In den 80-er Jahren erscheint eine neue Malergeneration mit Sicilia, Claramunt, Usle und Barcelo, aber auch in Fortsetzung der Tradition der Metallskulptur Susana Solano. Mit Cristina Iglesias und Juan Muñoz gelingt der spanischen Kunst erneut der Anschluss an die zeitgenössische internationale Kunstwelt. Besonders letzterer hat nach mehr konzeptuellen Arbeiten Mitte der 90-er Jahre mit seinen Existentialfiguren Grossartiges geleistet. Seine Chinesengruppen –ich zeigte sie an der Biennale von Lyon (1997)-, lächelnd voller Ambiguität, und seine Evokation von Katastrophe durch sein letztes Werk –Juan Muñoz starb 2001 als 48-jähriger- sind für viele jüngere Künstler wegweisend.

Ich habe seit Mitte der 80-er Jahre in Spanien gearbeitet, als Mitglied der Kommission für das neue Museum Reina Sofia, habe Ausstellungen wie Cy Tombly, Eugène Delacroix, „Suiza visionaria“, Joseph Beuys in Madrid gezeigt und den Schweizer Pavillon an der Expo in Sevilla eingerichtet, somit war ich stets in Kontakt mit der spanischen Kunstszene, die sich jedoch in ihrer Frühzeit vor allem der positiven Energie ihrer Vermittlerinnen wie Juana de Aizpuru, Carmen Gimenez und María de Corral verdankt. Ihre Aufbauarbeit trägt heute Früchte. Nun gibt es eine wirklich lebendige Szene und damit beginnt das Abenteuer von „El real viaje real“.

Mehrere positive Umständen haben diese Ausstellung ermöglicht. In erster Linie natürlich die Künstler, dann die Kulturabteilung des Aussenministeriums in Madrid, die Partner von PS1/MOMA in New York. Sie haben mich beauftragt, in aller Freiheit eine Ausstellung zusammenzustellen, warscheinlich weil ich an der Biennale in Venedig 1999 und 2001 jüngere spanische Künstler –Antoni Abad, Ana Laura Alaez, Cristina Garcia Rodero, Santiago Sierra, Eulalia Valldosera- und aus Lateinamerika –Gustavo Artigas, Tania Bruguera, Gilberto De La Nuez, Regina Galindo, Palma Luis Gonzalez, Federico Herrero, Yishai Jusidman, Anibal Lopez, Priscilla Monge, Ernesto Neto, Jaime David Tischler- ausgestellt habe. Im Hinblick auf die Räume im PS1 entstand der Versuch, mit den Künstlern des heutigen Spaniens und von drei Lateinamerikanern, eine Welt zu machen, nationaler Ausgangspunkt zwar, aber mit der Ambition, diesen über die Werke zu verlassen und damit metaphorisch universale Muster zu kreieren.

Eine Welt: Javier Velasco zeigt in seiner Installation „I will write the Story of Tears“ (2000) ein Baby –Söhnchen eines Schwimmlehrers-, das glucksend und jauchzend das nasse Element erfährt, sich erobert, Teil seines Wesens wird. Die Initiation wird verzaubert durch Glastränen, die zwischen Projektor und Schirm Tiefe und Firmament abgeben. Den Mutterschoss hat Ernesto Neto als Hängeskulptur im Duplexraum des P.S.1 installiert. Lange hat er gezögert, ein Gewürz-Werk wie das an der Biennale Venedig 2001 zu schaffen. Die unmittelbar bevorstehende Geburt seines zweiten Kindes brachte Erleuchtung. In den Babyfarben hellblau und rosa hängt der Mutterschoss, sparsam mit Lavendel und Nelken bestückt, von der Decke. Für die erotische Verführung hat Nestor Torrens zwei Räume mit bequemer Bestuhlung und Kühlschrank eingerichtet. Der Voyeur kommt voll auf die Rechnung. Fernsehansagerinnen halten einen Moment der Durchsage an, wiederholen ihn endlos, suggerieren so genussvoll den Liebesakt. Schwule Paare, dicke Frauenleiber, verführerische Posen, karessierte Brüste alle werden derselben raschen Schnitttechnik unterworfen, sie werden zu erotischen Repetiergewehren, zum Festival des Suggestiven über die ewige Wiederkehr desselben Bewegungsablaufes. Ana Laura Alaez –how sexy- führt junge verlockende maskierte und bemalte Mädchen im Schnelltempo vor und räkelt sich auf ihren Fotos (Shiva I-III, 2000) als Narzissin inmitten phallischer Grosslippenstifte. „1001 Nacht“ ist bekannt, die nächste „La Noche 1002“ ist die Steigerung. Pilar Albarracin führt in diesem Video ihren auf die Körperzone begrenzten Bauchtanz vor, Goldstücke werden zu Goldregen und oh Wunder! zu Ketten und zu Vorhängeschlössern: Gold für die Braut und der Keuschheitsgürtel für die Zeit nach der Heirat. In „Prohibido el Cante“ schreit und tönt sie ihre Carmentragik zur Gitarre –es kann, der blutrot geschminkte Mund kündigt es an, nur tödlich enden. Das Messer im Stiefel findet das Herz und Blut fliesst in Strömen. Die Videos von Carles Congost sind moderne Märchen. Das erste evoziert die Verliebtheit des „Spaceboys“ im All und das zweite die Schreckensvision aufgeklärter, aber im Wohlstand ängstlicher Eltern. Was kann der Tochter alles zustossen, wenn sie nachts ausgeht und ihren Lover trifft. Sind sie normale Liebende oder treiben sie es wie die Vampire, schaurig umflattert vom Wappentier Draculas? In Carmela García’s Triptychon, der Fotoserie „Ophelia“ (2000) gibt sie dem Wesen der Einsamen Gestalt, als seltsam verkürzte Schwimmende, als attraktiver Körper der vom Wasser umspült und liebkost wird und in metaphysischer Einsamkeit. Auch die „chicas“ vom See Sanabria sind so plaziert, dass mehr die Zwischenräume sie bestimmen, denn sie den Raum. Aus all diesen Bildern wird Begehren auf Distanz im zeitlosen Dieseits voller Ambiguität spürbar. Die Männerwelt ist vollkommen ausgeblendet. Die Poesie und Spielkraft des Objekts gestaltet Alicia Martin mit ihren Möbeln -Divan und Stühle- die sie als „Sordos, mudos, ciegos“ (Deaf, mute, blind, 1999) erlebt und bevorzugt mit Büchern, die sie als Wasserfall des Wissens und zu Durchdringern des Labyrinths zu inszenieren liebt. Literatur: Priscilla Monge hat Zitate aus Shakespeares „Tempest“ in Betontafeln graviert, es sind störende Maximen und Sätze, die sie aussucht, zynische, makabere: „Let me lick thy shoe“ und „Ha, ha, ha“ und „Bite him to death“, lapidare Dramen als subversive Ritualformen.

Cristina García Rodero packt Rituale in ihren Fotografien aus kruder und engagierter Nähe. Ein Wahrheitsblick, der vor nichts zurückschreckt. Zwei Serien sind einander gegenübergestellt: die ländlichen katholischen Rituale in „España oculta“ und ihnen gegenüber die enthemmten, ekstatischen des haitianischen Vodoo. Die Abweichung von der Norm wird in ihrer Kunst zur Normalität der Abweichung. Sie scheut Hässlichkeit menschlichen Verhaltens nicht, so entsteht eine neue Schönheit, zweideutig und faszinierend, und dadurch real und glaubhaft.

Enrique Marty liebt es Bildsequenzen zu malen, expressiv, mit schnellem Pinsel einen Ablauf in sich selbst im Augenblick festgehaltener Bilder zu schildern. Wie bereits in New York wird er auch freie Wände in Valladolid mit seinen “Ghosts” bereichern und irgendwo sitzt einsam, zusammengekauert und verzweifelt sein „El Loco“ (2002), der Verrückte, eindrücklicher Schlusspunkt einer bestimmten spanischen Kunstgeschichte von Elend, Horror und schwarzen Visionen.

Eine ganz andere Malerei zeigt Sergio Prego in seinem Video „Home“ (2002). Sein Gesicht wird zum Schauplatz permanenter Verzerrung, wird aggrediert durch die sich an ihn spritzende, klatschende, zur Maske werdende Karnatflüssigkeit, die vom Ballon zur Zunge und zum Auswurf mutieren kann. Mit einer kreisrunden Batterie von Aufnahmegeräten rhythmisiert er das Farbgeschehen im Raum und die Staccatobewegung seines sich drehenden Kopfes. Physisch ist auch die „Autobiographie“ (2003) in Form eines Toninstallationtunnels von Tania Bruguera. Der Besucher wird nach der Initiation beim Durchschreiten einer mit Vorhängen bestückten Rampe im Dunkel attackiert durch die Parolen, Appelle, Slogans der kubanischen Revolution. Der Ton schwillt an, der Boden vibriert, Ideologie wird physisch.

Dass auch ein Bett und sein Linnen nicht nur Ort der Ruhe und Liebe sein darf, zeigt Mateo Maté in seiner Installation „Disoriented“ (2003). Ein Leintuch liegt auf einer Matratze. Ihre Konfiguration ist Nordamerika. Das Tuch ist voller Falten. Die Projektion an der Wand zeigt einen „shrinking man“ der in dieser Faltenlandschaft sich bewegt, Felswände hochkraxelt, erschöpft in einer Höhle Schutz sucht. Eine Paramountproduktion der anderen Art.

Eine anarchisch-poetische Störung der Sehgewohnheiten hat Antoni Abad unternommen. Er hat die Häuser, P.S.1, und nun den Patio Herreriano, ihre Computer, eine Zeitung, die Subway mit einer Fliege (www.zexe.net) parasitiert. Sie animiert die Bildschirme, surrt oder schläft. Und seine Aufkleber sind allgegenwärtig, amüsant und beunruhigend.

Lustig geht es dagegen im schwer beladenen Immigrantenmercedes zu, den Pilar Albarracin im Hof des P.S.1 aufgestellt hat. Kaum ist der Wagen voll, ruckelt und schüttelt sich das Gefährt wie auf einer löchrigen Piste in der Wüste oder den Schluchten des Balkans. In Valladolid treibt es der Mercedes vor den bronzenen Sitzstatuen des Königspaares im Innenhof.

Santiago Sierra, der im P.S.1 und in Madrid schon mehrere Aktionen durchgeführt hat, ist mit Fotografien präsent, einer häuslichen Demontage und Remontage eines Waschbeckens, einer Bodenwaschaktion zum Studium der Wasserverteilungsarten, der Haarfärbeaktion an der Biennale Venedig (2001) und der aufrührerischen Inschrift „Inländer raus“ (2001) auf einem Felsen im von Deutschen übervölkerten Mallorca.

Ebenso subversiv, aber weniger aggressiv ist der Beitrag von EL PERRO (Ramón Mateos, Iván López, Pablo España, Aítor Méndez) mit „Situación critica“ (1999-2003). In der Nähe des Eingangs befindet sich eine Stellenvermittlung für arbeitslose Künstler. Der suggerierte Job –meist in der Dienstleistungsbranche- wird ermittelt auf Grund eines ausgeklügelt ironischen Fragebogens. Dienstleistung führt zu Dienstleistung, eine echte Junggesellenmaschine.

Die Verwandlung durch Spiegelung und differenzierte konstante Bewegung der Konsumwelt mittels Packungen, Markenzeichen –unübersehbar „COLON“- also der Ikonen unserer Zivilisation ist Thema der Installation von Eulalia Valdosera. „Diese Installationen, Environments aus Licht und Alltagsgegenständen, sind Ausdruck der subjektiven Koordinaten Zeit und Raum, der Spannung zwischen Ordnung und Chaos“ (Eulalia Valldosera). Es sind für den Betrachter Räume des Wiedererkennnens, fluktuierender Erkenntnis, Mentalilitätsräume, die er sich selbst bildhaft erschaffen kann.

Zu dieser Auswahl kommen in den grösseren Räumen des Patio Herreriano neuere Werke von Künstlern, die bereits im P.S.1/MOMA vertreten waren: von Antoni Abad, Pilar Albarracín, Ana Laura Alaez, Carmela García und El Perro. Enrique Marty wird erneut mit seinen für den Ort geschaffenen „Fantasmas“ für Überraschung sorgen.

Zwei junge Künstlerinnen werden zusätzlich eingeladen: IXONE SABADA mit Fotografien aus der Serie „Citerón“ und geplant ist eine unter die Haut gehende Performance; und CRISTINA LOPEZ mit einem sehr aktuellen Video, The Axis of Evil (2003): eine Mutter unterweist im Zeichenfilm das Kind in Sauberkeit durch Abtötung der Bakterien.

Und Fernando Castillo Sanchez zeigt neben einem “Landschaftssimulator“ von Hitlers „Adlerhorst“ sein Video „Architecture for the Horse“, aufgenommen in der unter Franco gebauten Universität, deren gesamte Räumlichkeiten der berittenen Polizei zugänglich waren. Der Film zeigt aber auch die Gegenwehr der Studenten, tausende von Murmeln kullern die Treppe runter und hindern die Pferde am Weitergehen. Im Aussenraum hat der Künstler Strassenlampen montiert, an denen bronzene Hunde mit Poesietafeln um den Hals hängen. Titel: Sendero luminoso, die Widerstandsgruppe in Peru und eine ihrer Aktionen in Lima. Und eine weitere Installation nennt sich „Pact of Madrid“. Eine berittene Francostatue scheint aus der Erde emporzuwollen. Tonnen von Milchpulver stehen daneben, Evokation des Abkommens zwischen Franco und General Eisenhower. Franco wollte vom Marshall-Plan nichts wissen und erhielt für sein hungriges Volk deshalb nur Milchpulver.Die Installation erinnert an den 50. Jahrestag dieses Paktes.

Ich hoffe, dass dieses Panorama zeigt, wie lebendig das Kunstschaffen in Spanien ist und dass aus „El real viaje real“ eben mehr geworden ist als eine nationale Ausstellung, sondern eben eine temporäre Welt. Nicht von ungefähr habe ich in die Ausstellung einen Abseitigen einbezogen, den ehemaligen Mönch und heutigen Kathedralbauer Don Justo Gallego, der seit 40 Jahren zu Ehren des Herrn einen Dom baut, ein gewaltiges Unterfangen eines einzelnen, getragen von einem unerschütterlichen Glauben an seine Gabe, seine Mission und an Gott. Vollendung oder Nichtvollendung seines Lebenswerkes hat er dem Willen des Herrn unterworfen. Harald Szeemann

Foreword Alanna Heiss, Director P.S.1 Throughout history, the excitements, surprises, and discoveries of travel have inspired many. Great travellers, of course, are often great ambassadors of knowledge and ideas, but while the exchanges between disparate cultures have enchanted—and sometimes puzzled—both the visitors and the visited, they have also historically been the cause of conflict and strife. Christopher Columbus’s fourth long voyage from Spain to America has been chosen as a metaphor for P.S.1 Contemporary Art Center’s exhibition The Real Royal Trip—indeed, this exhibition could constitute a contemporary leg of that journey. We hope that rather than conflict and suffering, this brings a wide variety of new and different experiences. The “artist-travellers” featured in this historic exhibition reveal through their work a potent creative energy and illuminate the flow of new ideas, images, and approaches emerging from Spain’s unique contemporary cultural climate. Breaking down barriers established by nations, the exhibition reaches across the Atlantic Ocean to include work by artists from Cuba and Costa Rica, pursuing the pioneering voices of contemporary Latin America (the inclusion of Ernesto Neto ensures that the great South American dream is also represented). With the language of Spain—and not its national borders – as a common currency, this international panorama of art-making proposes a new kind of Spanish identity, one that is intricately linked to U.S. and Latin American culture. The artists in The Real Royal Trip present a variety of strategies and themes. Immersed in the possibilities of parasitic interventions in public space, Antoni Abad creates a virtual fly to feed off P.S.1’s website, while the artist collective El Perro sets up a temporary mini employment office for artists. The trappings and subtleties of memory are evoked by Javier Velasco’s lyrical genealogy of tears, Fernando Sánchez Castillo’s toys, and Alicia Martín’s labyrinths of books. In other expressions of existential fragility, Eulàlia Valldosera and Mateo Maté combine the body with domestic space to create installations of fragmented shadows, light, and uncertainty. Equally dreamlike are Carmela Garcia’s quietly contemplative photographic portraits of solitary women. The politics of power play a central role in Tania Bruguera’s sound installation of revolutionary slogans and in Néstor Torrens’ aggressively critical video and installation works. In her own recreation of the sounds and smells of travel, Pilar Albarracín places a beat-up Mercedes in P.S.1’s courtyard, in which visitors can imagine themselves on the bumpy ride of a family of African immigrants in Spain. The powerful images of social rituals in the works of Ana Laura Aláez and Carles Congost reflect on club culture and urban glamour, while Cristina García Rodero photographs Haiti’s voodoo practices. While the widely-exhibited artist Ernesto Neto contributed a major work to the project for P.S.1’s duplex gallery, the exhibition also includes works by Justo Gallego, Enrique Marty, Priscilla Monge, Sergio Prego, and Santiago Sierra. Together, these artists form the beating pulse of contemporary Spanish-language culture. The exhibition was conceived and organized by the legendary Swiss curator Harald Szeemann. Internationally renowned, Mr. Szeemann has been organizing exhibitions since 1957 and is arguably the most influential show-maker of this century. His forays into the new millennium suggest that his interest in art and particularly his commitment to young artists remain essential to his work. From 1961 to 1969, he was Director of the Kunsthalle Bern. He served as the Artistic Director of documenta 5 (1972), co-organized the Venice Biennale in 1980, and initiated the Biennale’s Aperto exhibitions of emerging artists. Mr. Szeemann was a curator at Kunsthaus Zürich from 1981 to 2000, and returned to Venice to serve as the Director of Visual Arts of the Biennale from 1998–2002, where his introduction to artists from China revealed to a wide public an astonishing new source of artistic activity. I have long hoped to welcome Szeemann as a curator at P.S.1, and although I have worked with him many times, this is his first show at P.S.1 and his first major exhibition initiated in New York City. Recent exhibitions he has organized include major monographic shows of such artists as Joseph Beuys, Yves Klein, Walter de Maria, and Bruce Nauman, as well as seminal thematic shows such as White on White (1966), Friends (1969), When Attitudes Become Forms (1969), Happening and Fluxus (1970), Grand-Father (1974), Bachelor Machines (1975), Monte Verità / Mountain of Truth (1978), Zeitlos (1988), LightSeed (1990), Visionary Switzerland (1991), and, most recently, Blood & Honey – Future’s in the Balkans (2003). Mr. Szeemann currently lives and works in Ticino, Switzerland. With the enthusiastic support of Glenn D. Lowry, Director of The Museum of Modern Art, P.S.1 formed a vibrant partnership with Miguel Ángel Cortés, the Secretary of State at the Spanish Ministry of Foreign Affairs, and Jesús Silva, General Director for Cultural and Scientific Relations. I am grateful for the opportunity to work so closely with these adventurous leaders. Both share a passionate interest in contemporary art, which is contagious. Harald Szeemann’s curatorial vision has guided this project since its conception, and his Associate Curator Christian Domínguez has shaped and developed the show. I am also deeply indebted to Marta Rincón Areito, whose hard work, persistence, and imagination moved the project forward and made this show a reality and who, with Anthony Huberman from P.S.1, successfully coordinated the editing of the catalogue. Antoine Guerrero, our International Exhibitions Organizer, has spent several months working directly with Christian Domínguez and his team to create the most effective New York installation and presentation. P.S.1 Curator Jimena Blázquez Abascal served as the Curatorial Advisor for this project. I also thank William Norton, P.S.1 Director of Installations, who supervised a smooth and organized installation process. Finally, I thank the artists. Artists are famously interesting travel companions, and the viewer is invited to join all of us in this wonderful trip.

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The Real Royal Trip
Kuratoren: Harald Szeemann, Alanna Heiss, Christian Dominguez

mit Antoni Abad, Ana Laura Alaez, Pilar Albarracin, Tania Bruguera, Carles
Congost, Justo Gallego, Carmela Garcia, Cristina Garcia Rodero,
Cristina Lucas, Alicia Martin, Enrique Marty, Mateo Mate, Priscilla
Monge, Ernesto Neto, El Perro, Sergio Prego, Fernando Sanchez
Castillo, Ixone Sadaba, Santiago Sierra, Nestor Torrens, Eulalia
Valldosera, Javier Velasco