Filipp Rosbach, Leipzig

Spinnereistraße 7, Halle 20, Eingang D
04179 Leipzig

plan route show map

artist / participant

press release only in german

Ausstellungseröffnung: 22.06.2007 um 19 Uhr 23.06.2007 um 16 Uhr: Führung Verena Landau und Ruth Habermehl für den Förderkreis der Galerie für zeitgenössische Kunst Leipzig.

Wir freuen uns, Ihnen mit »access« eine Solo Show von Verena Landau bei Filipp Rosbach präsentieren zu können.

In der Motivfolge »access 01-03« behandelt Verena Landau Themen, die weit komplexer sind, als es der erste Blick, der Blick des flanierenden Ausstellungsbesuchers, vermuten ließe. Immer geht es im Werk der Malerin um Zugang zur Wirklichkeit, um ein Abgleichen von Wahrnehmung und Realität, um eine Untersuchung des Verhältnisses zwischen Innen- und Außenraum, um die Spannung zwischen Bildraum und Ausstellungsraum. »access«! Die Künstlerin schätzt die verschiedenen Bedeutungsebenen des Titels: Er bezeichnet den »Zugang« zu Orten, Personen, Informationen, Werken. Er ist verwandt mit »accessary«, was unter anderem »Mittäter« und »Anstifter« bedeutet. Im Französischen steht »accés« zudem für »Anfall«. Verena Landau variiert in »access« Themen, die ihre Arbeit seit Jahren begleiten. Die Überwindung der Grenze zwischen Innen und Außen zieht sich durch ihr Werk spätestens seit 1999, seit der Diplomausstellung »Transformat« mit den »Pasolini-Stills«, in denen bereits ähnliche Figuren auftauchten wie 2006. Vor allem in dem 15-teiligen Tableau »break«, fertiggestellt kurz vor »access«, fokussierte die Malerin auf Frauen an Wendepunkten ihres Lebens. In der »passover«-Serie 2005 galt das Augenmerk der Künstlerin noch Menschen in normierten Durchgangsräumen - eher den Strukturen denn den Menschen. Strukturelles beherrschte auch 2004 den »Diskretionsbereich«, der die Instrumentalisierung der Kunst durch Politik und Wirtschaft geißelte. In »vor dem nachbild«2003 ging es einerseits um die malerische Wiederaneignung von entäußerten Bildern, andererseits um die Verwandlung von Bildern durch den Wechsel der Orte ihrer Präsentation.

Wie Leitmotive findet sich beinah jedes dieser Themen in »access 01-03« wieder, wobei der Akzent klar auf den Frauenfiguren liegt, die aus gesellschaftlichen Rollen ausbrechen, Grenzen überschreiten, zu Tätern werden. Jedes der drei Bilder präsentiert eine zielgerichtete Frau in einem Durchgangsraum. Jede von ihnen ist fremd dort. Die Dame des ersten Motivs passt nicht ins das nächtliche Paris, in dem Männer Vergnügen suchen, die des zweiten mit ihren Stöckelschuhen nicht in die Industriekulisse Ravennas. Nur bei der dritten Figur kann sich der Betrachter nicht sicher sein. Eilt sie womöglich ins Büro?

Verena Landau verrätselt ihre Bilder nicht, eher im Gegenteil. Sie vertraut auf die Kraft der Malerei - Malerei als probates Mittel, Welt zu reflektieren. Die Motive wählt sie in wochenlanger Arbeit akribisch aus, als Ausgangsmaterial dienen stets Spielfilme oder eigene Videoaufnahmen. Hendrik Pupat

only in german

Verena Landau »access«
Malerei