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Anlässlich ihres 30jährigen Jubiläums organisiert die Kunsthalle Winterthur eine Kundgebung für zeitgenössische Kunst. Das Motto der Parade, Creativite - Individualite - Eternite, verweist als Dreiklang analog zu den Grundwerten der Demokratie auf jene der Kunst. Zum bewilligten Demonstrationsumzug eingeladen sind alle Protagonisten aus sämtlichen Kunstsparten: Theaterschaffende, Musiker und Tänzer, Künstler, Kuratoren, Sammler, Kunstvermittler. Sie können mit theatralischen Einlagen oder kulturpolitischen Botschaften auf Transparenten auf sich und ihre Anliegen aufmerksam machen, das spontane Mitmarschieren in der Parade ist selbstverständlich allen Kunstinteressierten und Schaulustigen erlaubt. Die Parade führt von der Innenstadt zum Büelpark bei der Hochwachtstrasse, wo Tom Ellis sein Tageslichtfeuerwerk zündet und anschliessend zurück zur Kunsthalle zur Eröffnung seiner Ausstellung. Besondere Beiträge kommen vom d.i.v.o. Institute, dem Cafe des Arts und der Künstlergruppe Winterthur. Im Werk von Tom Ellis spielen Fehler, Scheitern und Negation eine wichtige Rolle. Einerseits interessieren ihn Mechanismen, die zu Irrtümern führen, andererseits liebt er es, das eigene Schaffen auf mögliche Irrtümer hin zu untersuchen - und zu konzipieren. Ellis' künstlerische Auseinandersetzung gleicht einer Suche nach dem künstlerischen Nullpunkt. Es geht um die Frage, ob und wie Kunst ohne formale, inhaltliche oder historische Referenzen möglich sein kann, was wiederum das Resultat einer fundamentalen Skepsis gegenüber jeglichen inhaltlichen Präferenzen sowie einer schonungslosen Analyse dessen ist, um was es in der Kunst eigentlich geht. Dabei gelangt er immer wieder auf das Kunstwerk selber, als ein Ereignis in Raum und Zeit, zum anderen auf den Künstler, der dieses erschafft. Diese beiden Konstanten sind es denn auch, die er als Bedingungen der Möglichkeit von Kunst akzeptiert und im Sinne eines Minimalprogramms zum Ausgangspunkt seiner künstlerischen Auseinandersetzung macht. Zum einen führt ihn dies zu Malerei und Skulptur, da diese beiden Medien die traditionsreichsten und damit selbstverständlichsten hinsichtlich des Werkbegriffs sind. Zum anderen analysiert er sich selber als exemplarisches Künstlersubjekt, das vor allem durch die eigene Lebensgeschichte sowie persönliche Wünsche und Vorlieben determiniert wird.