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The Materialist Postscript
Vernissage: 15.01.2016, 19 Uhr

Die Wahrnehmung der Wirklichkeit wurde durch Wiederaufnahme von zuvor insbesondere mit Konzeptkunst assoziierten Strategien und Theorien, durch Massenmedien und soziale Netzwerke, immer mehr auf die gegenständliche Sprache eines Kunstprojektes reduziert. Der Materialismus, die Theorie des steten Flusses und Austauschs von Materie und die damit einhergehenden ideologischen Debatten, haben ihre Allegorie in der Produktion und dem Konsum zeitgenössischer Kunst gefunden. Die stetig wachsendende Masse an Bildern, angetrieben durch Fortschritt in Technik und Kommunikation, scheint geeignet, das philosophische Versprechen eines ästhetischen Staates, regiert von der Macht der Sprache, zu erfüllen.

The Materialist Postscript greift Boris Groys Theorie eines Regimes sprachwissenschaftlicher Verbindungen, die eine gesellschaftliche Einheit zementieren, auf. Dabei betrachtet es sie vor dem Hintergrund einer zeitgenössischen Theorie der Repräsentation, in der Objekte, Zeichen und Symbole Elemente des materiellen Austausches sind.

Ziel der Ausstellung ist es, latente Konflikte innerhalb aber auch gegen ideologische Theorien der Repräsentation durch vielfältige semiotische Betrachtungen aufzuzeigen. Abstrakt kodierte Bedeutung, symbolische Avatare von Kultur und Identität, Ikonen von Sieg, Niedergang und unvollendeten Vorhaben des dialektischen Materialismus, wie auch die visuellen Codes der Welt im Sinne eines materiellen Austausches machen Überlegungen zu den grundsätzlichen Prinzipien des Einsatzes von Sprache in globalen Netzwerken erforderlich und bilden damit die Vorlage für den Materialist Postscript.

The Materialist Postscript zeigt Arbeiten, die, durch Fotografie, bewegte Bilder, Malerei und Installation, die Theorie der Sprache und Repräsentation in einer globalisierten Welt neu entwickeln.   Intelligentsia Gallery ist als renommierter, unabhängiger zeitgenössischer Kunstraum anerkannt. Intelligentsia Gallery verfolgt seit ihrer Gründung das Ziel, eine vielfältige und konzeptionell rigorose Plattform für Diskurse und Positionen zeitgenössischer Kunst zu schaffen. Dabei präsentiert Intelligentsia mehr als 70 aufstrebende and etablierte Künstler aus mehr als 30 Ländern aller Kontinente.

Ju Anqi (1975, Urumqi)
Ren Zhitian (1968, Xishui)
Jason Mena (1975, lives & works in Mexico City)
Camille Ayme (1983, St-Etienne)
Garcia Frankowski (1983, San Juan & 1985, Dundee)
William Lee (1985, Beijing)
Xiao Xiao (1984, Hunan)
Oliver Haidutschek (1976, Vienna)
Troyka Union (Lena Tsibizova (1988, Moskow), Olga Rodina (1982 Moskow)
und Anastasia Soboleva (1989 Kostroma)

Kuratiert von Intelligentsia Gallery, Peking