press release only in german

3-channel-videoinstallation, Pal, 22 min. 2006/2008

Exhibition on the occasion of the 40-year celebration of the Goethe -Institut Korea

Immer mehr Probleme. Eine immer problematischere Welt. Physisch, psychisch, sozial, politisch, moralisch, religiös, ökonomisch, ökologisch, urbanistisch...Der moderne Mensch scheint in der Flut der Probleme unterzugehen - ebenso wie in der Flut der Lösungsvorschläge, die überaus ernsthaft mit meist missionarischem Pathos vorgetragen werden.

Als Künstler erlaube ich mir als Universallösung das globale Lachen vorzuschlagen.

"Triumph des Lachens" feiert in ironischer Weise die Befreiung des Menschen aus den Klauen des erdrückenden Realitätsprinzips - und des "Triumphs des Willens". Trotzdem Lachen! Das Lachen als alle Menschen verbindende Sprache erobert sich die von Ernsthaftigkeit gesättigte Welt. Der Traum einer Revolution!

Die augenzwinkernde und provokative Dimension des Projekts basiert gleichzeitig auf ganz pragmatischen Realitäten. So wie der Mensch mit zunehmenden Alter nach zahlreichen Untersuchungen immer weniger lacht, leiden auch die Grosstädte mit zunehmender Grösse unter einem steigenden Lachdefizit. Dem entspricht die Tatsache, dass in fast allen Metropolen der Welt sich Lachclubs etabliert haben, welche die Tristesse und den Arbeitsstress therapieren wollen. Ich bediente mich dieses Umstands, um meine lachlustigen Schauspieler in den diversen Grosstädten (Jerusalem, Seoul, Bombay, München, Hamburg, Tijuana, Los Angeles, Chicago) -oft mit Hilfe der lokalen Goethe Institute- aufzutreiben, wobei aber freilich die Lachclubs selbst nicht das Thema der Installation sind, sondern eben das Lachen selbst.

Wissenschaftlich wurde das Lachen so beschrieben: "Durch die krampfhafte Kontraktion der Gesichts- und Bauchmuskulatur, den ruckartigen Entspannungen des Zwerchfells, begleitet von Kontraktionen der Larynx und Epiglottis wird die Produktion von Endorphinen und Serotoninen angeregt". Hiermit sind die psychosomatischen Auswirkungen benannt: Glücksgefühle, Aggressions/Stressabbau, Förderung des tiefen Schlafs. Physiologisch spielt es dabei keine Rolle, ob das Lachen durch etwas "Lustiges" ausgelöst wird, oder rein artifziell durch Kitzeln, Schauspielen oder Lach-Yoga herbeigeführt wird.

Der "Triumph des Lachens" erzählt eine assoziative Geschichte, die mit dem helltönenden Lachen der Kinder beginnt. Sie zeigt das immer andersartige Lachen der Alten, der Nonnen, Polizisten, Geschäftsleute, Angestellten und Slumbewohner. Die Orchesterprobe Zubin Mehtas löst sich in Lachen auf. Und am Ende gleitet in San Diego das vom Lachen überwältigte Narrenschiff vorbei.....