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Eröffnung: Freitag, 11.05.2007, 19:00 Uhr

Die Galerie KU28 zeigt zu ihrer Eröffnung vom 11.05.2007 bis zum 29.06.2007 (Öffnungszeiten: mo-do, 17:00 – 22:00 Uhr, fr 10:00 – 14:00 Uhr, sowie sa + so 13:00 – 19:00 Uhr) Arbeiten des Wuppertaler Bildhauers Michael Seeling.

Michael Seeling wurde 1958 in Wuppertal geboren und hat die Bildhauerei in den Jahren 1977 bis 1980 mit einer Steinmetz- und Steinbildhauerlehre begonnen. Von 1984 bis 1990 studierte er freie Kunst an der Gesamthochschule Kassel und machte Examen bei F. Salzmann und Harry Kramer. 1993 bekam er den Volker - Hinninger - Preis der Stadt Bamberg. Seit 2005 ist Michael Seeling Dozent für Bildhauerei an der Freien Akademie der Bildenden Künste in Essen.

Wie in all seinen vorherigen Arbeiten untersucht Seeling im ganz abstrakten Sinne das Verhältnis von Gegenstand und Raum, das er mit seinen neuen Arbeiten, in denen er völlig heterogene Materialien zur plastischen Gestaltung heranzieht, weiterführt.

Bei den neuen, in der Ausstellung präsentierten Arbeiten, konfrontiert Seeling Verpackungsmaterialien aus Styropor mit Gold, indem er diese sinnlos gewordenen Gegenstände vergoldet, so daß sich mit ihnen eine fast mystisch zu nennende Wandlung vollzieht, die an die kultische Verwendung des Goldes in vielen Religionen erinnert.

Das wertlose Styropor, dessen vom Verpackungszweck bestimmte Formen vom Künstler nicht angetastet werden, erscheinen so in erster Linie als Lichtträger, denn kein anderes Material als Gold, ist in der Lage das Licht so intensiv zu reflektieren. Schon die Kunst der Byzantiner hat sich diese Eigenschaft des Goldes zu nutze gemacht. Insofern lädt der Künstler den Betrachter dazu ein, das Wesen seiner verwendeten Materialien ihrerseits zu reflektieren. Um diesen Prozeß beim Betrachter zu intensivieren, zeigt Seeling neben den Skulpturen Zeichnungen, die wiederum seinen eigenen Reflexionsprozeß, seine eigene Auseinandersetzung mit dem Material visualisieren.

Der althochdeutsche Titel der Ausstellung „gistreuui“ heißt soviel wie „Streu“ und „Struktur“, in dem Sinne des strahlenden oder streuenden Lichtes, wie auch in dem Sinne der körnigen Struktur der Zeichnungen, oder einer achtlos verworfenen Packung aus Styropor.

Karl Neuffer

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Michael Seeling
"gestreuui"
Skulpturen und Zeichnungen
Ort: Galerie KU28