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Die Bilder der in Berlin lebenden Malerin Mara Wagenführ (Jahrgang 1976) sind so etwas wie Seiten eines erweiterten Tagebuchs. Biographisches vermischt sich mit der Darstellung von Träumen und Sehnsüchten. Ängste werden thematisiert sowie Erinnerungen, etwa an eine ferne Kindheit oder den Tod von Angehörigen. Leinwände sind Wagenführs Bühne für die Darstellung von persönlichen Mythen, der Ort, an dem sie alles sein kann, Engel oder Erinnye. Ein kürzlich erlittener schwerer Unfall veranlasste sie, in den aktuellen Arbeiten die Todesthematik in den Vordergrund zu rücken. Autobiographischer kann Kunst nicht sein.

Zahlreiche Aufenthalte in Mexiko haben Mara Wagenführ mit dem dort zelebrierten Toten- und Heiligenkult vertraut gemacht, insbesondere mit der Verehrung der Maria von Guadalupe, der Schutzheiligen des Landes, und dem jährlich zelebrierten Dia de los Muertos. Die opulente Darstellung des Schädels in ihren neuen Arbeiten geht nicht zuletzt auf diese Erfahrung zurück.

Im Kontrast zu der oft morbiden Thematik der Bilder steht eine pastellene Farbigkeit, mit der Wagenführ „eine übertriebene Süße“ schafft, die jedoch harmoniert mit einer von ihr gewählten Einbeziehung kitschiger Elemente in die Bildsujets. Die Selbstdarstellung als Verstorbene beispielsweise erhält durch die beigefügte Darstellung süßlicher Blüten und Singvögel eine mit dem Lauf der Welt im Einklang stehende Dimension, die keinerlei Schrecken offenbart.

Ein Katalog aktueller Arbeiten, herausgegeben von der Edition Hospitalhof Stuttgart, ist erhältlich.

Pressetext

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Mara Wagenführ
“my secret life”
Vernissage: 14.07.06, 18 – 21 Uhr