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"Made in the Dark" ist eine von den KünstlerInnen Amy Croft und Stefan Eichhorn während ihrer Residenzstipendien in Graz zwischen März und Juni 2009 entwickelte Ausstellung. Während ihres Aufenthalts erforschte Amy Croft die partizipatorischen Wohnsiedlungsprojekte des Architekten Eilfried Huth (*1930), während Stefan Eichhorn sich mit der Arbeit des Grazer Raketenforschers Friedrich Schmiedl (1902-1994) beschäftigte und versuchte, eine seiner Postraketen zu rekonstruieren.

Obwohl die Projekte der beiden KünsterInnen sich unabhängig voneinander entwickelten, weist der Titel hin auf eine ähnliche Betrachtungsweise von Heimwerkern oder Do-it-yourself, die sich in den von beiden Künstlern gewählten Projekten wiederfindet und ein Bild des einsamen Erfinders in seiner Gartenlaube oder des durch architektonische Strömungen unbeeinflussten Heimwerkers heraufbeschwört. Dabei bleibt "Made in the Dark" weit entfernt von einer melancholischen Einstellung sondern zelebriert im Gegenteil die Form von individueller Genialität und Selbstdarstellung.

Amy Croft entwickelt für die Ausstellung neue Arbeiten, die auf die verschiedenartigen Formen ihrer Forschung wie beispielsweise Interviews mit den Bewohnern der Siedlungen Am Leopoldsgrund, Puntigam (erbaut 1976-1982) und Eschensiedlung, Deutschlandsberg (erbaut 1972-1992), dokumentarische Fotografien der Wohnungen sowie Archivmaterial eingehen. Der Gedanke einer öffentlichen Ausstellung über ein solch persönliches Thema wie das “Zuhause” ist ein wichtiger Gesichtspunkt für Croft und wird übertragen in die neusten Arbeiten durch die der Betrachter auf verschiedenen Ebenen von Intimität und Nähe angesprochen wird.

Stefan Eichhorn hingegen beschäftigte sich mit dem Grazer Raketenpionier Friedrich Schmiedl, der in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts mit Raketen zur Postbeförderung experimentierte und dessen vielversprechende Arbeit durch ein Verbot von Raketentreibstoff und Sprengstoff zwangsweise gestoppt wurde. Eichhorn versuchte während seines Aufenthaltes eine von Schmiedls Raketen zu rekonstruieren um anschließend einen alternativen Antrieb zu entwickeln. Der Gedanke dabei war, einen Treibstoff zu finden mit dem der Forscher seine Arbeit auch nach dem Verbot hätte weiterführen können.

Amy Croft lebt und arbeitet in London. Letzte Ausstellungen waren unter anderem "This is the front room Madamme Lillies", London (2009), "Brickmanship Independents" als Teil der Liverpool Biennale, Liverpool (2007), "Needle Drops + Invited Posters", Parade, London (2007) und "Open Doors’ D.U.M.B.O Art Under the Bridge Festival", New York (2006).

Stefan Eichhorn lebt und arbeitet in Dresden. Er erhielt 2008 das Hegenbarth-Stipendium und ist 2009 Preisträger des Marion-Ermer-Preises.

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Made in the Dark
Eine Ausstellung von Amy Croft und Stefan Eichhorn in Kooperation mit Pepinieres