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ANDREAS GRIMM MUNCHEN freut sich Ihnen die dritte Einzelausstellung des in New York lebenden Künstlers Jeff Grant (*1975, Potsdam, New York, USA) zu präsentieren. Die Ausstellung Sun on field zeigt neue Zeichnungen und Skulpturen sowie eine Videoinstallation. Der Künstler ist anwesend. Der Titel Sun on field nennt ein Stereotyp der Landschaftsmalerei. Doch im Gegensatz zu seiner hellen Konnotation ist der vordere Bereich der Galerie abgedunkelt und die Wände sind schwarz gestrichen. Im Dunkel sind zwei Hyänenrudel in der Videoinstallation Hyena shift (2013) über Eck projiziert, die gespiegelt aufeinanderzulaufen. Sie tauchen aus hellem Weiß auf und laufen mit reduzierter Geschwindigkeit und zeitlich leicht versetzt aufeinander zu, um wieder im Weiß zu verschwinden.

Der nächste Raum ist lichtdurchflutet. An der gegenüberliegenden Wand sind zwei Landschaften, Sun on field und Yellow light on sun and field installiert. Gelbe durchscheinende Acetatfolie liegt in der erstgenannten Arbeit auf einem floralen Untergrund und suggeriert den Titel der Arbeit. Yellow light on sun and field erscheint als Verdrehung: Die gelbe Folie liegt direkt auf der Wand und lässt diese durchscheinen. Unterlegt ist die Folie mit einem kreisrunden und einem rechteckigen Blatt, die aus einem Buch ausgeschnittene Rapsfelder zeigen. Scheinbar sieht man, was man liest: Sun on field, ein gelber Kreis und ein Feld. Oder hat man es mit einer abstrakten Collage diverser Materialien zu tun?

Die rechte Wand zeigt zwei, mit bunten Pinnadeln installierte Bilder eines rituellen Aztekenschädels, den der Künstler in Mexikostadt als Tourist fotografierte. Das klassische memento mori Motiv schaut den Betrachter mit einem kugelrunden Auge und zackig geschliffenen Zähnen an. Bunte Nadeln durchstechen das Bild genau an der Stelle, wo Löcher in den Schädel gebohrt worden sind. Man kann zweifeln was verstörender ist: Der einäugige Schädel, memento mori, mit seinem treuseligen Blick oder die hellen, gelben aber einsamen Landschaften.

Der hintere Bereich der Galerie präsentiert Zeichnungen, die an das frühere Werk Jeff Grants anschließen: Gesichter und Kopfumrisse, die nicht detailliert gezeichnet sind, sondern durch bunte Punkte irritieren, die eine kreisende Bewegung nahelegen. Zusammen werden sie mit Landschaften gezeigt, deren Wolken je nach Winkel anwesend oder abwesend sind. Diese stehen nicht nur durch ihren ephemeren Charakter und die Nadeln im Schädel (wie Punkte) in Zusammenhang mit den anderen Arbeiten, sondern auch durch ihre Verbindung disparater Bildelemente. Jeff Grants Arbeiten spielen mit Täuschung und Enttäuschung, Erwartungen und deren Brechung.

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Jeff Grant
Sun on field