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Mit Alex Diamond verhält es sich ein bißchen wie mit einem Superhelden. Denn ganz genau wie bei diesen Kunst-Figuren ist es auch dem Publikum eines Alex Diamond verwehrt zu erkennen, wer der Mensch, die Persönlichkeit hinter der Maske aus Tentakeln und Fell wirklich sein mag. 2004 trat der Künstler mit der Ausstellung „Alex Diamond’s Strange Sofa“ erstmals in der Hamburger Galerie heliumcowboy artspace in Erscheinung – und setzte bei zahlreichen internationalen Gruppenausstellungen sowie zwei weiteren Einzel-Ausstellungen im heliumcowboy artspace 2005 („Gold, Kinder!“) und 2007 („Love me with a Gun to my Head“) seinen Einzug in die Welt der zeitgenössischen Kunst und den Kunstmarkt unbeirrt fort. Unverkennbar ist es Diamond gelungen, sich als aufstrebender und vielversprechender Künstler zu etablieren und sich einen Namen zu machen. Aber wer die Person hinter dem Pseudonym Alex Diamond ist, ist der Öffentlichkeit unbekannt, wenngleich Diamond von Zeit zu Zeit in wechselnde Körper und Figuren zu gleiten scheint, auf deren Torso stets die immer wiederkehrende Maske aus Tentakeln und Haaren prankt. So besonders in seiner neusten Ausstellung „Don’t worry ‘bout a thing (Being Alex Diamond)”, die vom 17. Oktober bis 13. November 2009 in der Galerie heliumcowboy artspace zu sehen sein wird. Alex Diamond wird seine neuesten Arbeiten und gleichzeitig Ergebnisse seiner Projekt-Studie mit dem Arbeitstitel „Being Alex Diamond” präsentieren. Dabei setzt sich der Künstler – der laut eigenen Angaben in Lost Vegas geboren wurde und für den Zeit nichts anderes bedeutet als eine stete Neuerfindung des eigenen Lebens – intensiv auseinander mit Themen, die um die eigene Identität und Persönlichkeitsbildung, die Macht des Egos, soziale Rollen, das Wechselspiel zwischen Selbstwahrnehmung und Reflektion der anderen, aber auch ein bißchen um eine natürliche Schizophrenie kreisen. In einer Mischung der aus Photographie und Malerei (von Diamond als „photopainting” bezeichnet), entstanden neben Zeichnungen und Installationen in der „Being Alex Diamond”-Serie rund 40 Arbeiten, in denen Diamond selbst in wechselnde Körper und Charaktere schlüpft und sich immer wieder neu erfindet. Sein Gesicht wird dabei stets verdeckt durch jene Maske, die zu seinem Markenzeichen wurde. Damit hebt Alex Diamond das auf eine höhere Stufe, was er bereits 2004 bei seiner Premieren-Ausstellung began: Das Spiel mit der Frage nach der Rolle einer KünstlerpersoÅNnlichkeit für die Kunst, nach Personenkult aber auch dem Reiz der Anonymität. Bis heute ist Alex Diamond ein Wesen ohne eigenen Körper, ohne Gesicht, ohne Vergangenheit. Als Person nicht greifbar oder als Künstler kaum in eine Kategorie oder Stilistik einzuordnen, wirkt Diamond manchmal gar mehr wie ein Phantasie-Wesen als eine reale Person. Doch letztere spielt für seine Kunst keine Rolle: Es geht ausschließlich um das Werk und dessen Präsentation, die Kunst an sich, die unabhängig und autark von einer Person existieren soll. Diamond selbst erwacht alleine durch seine Kunst zum Leben und ließe sich vielleicht besser beschreiben als künstlerisches Konzept, das dem steten Wandel unterzogen ist, statt als Individuum oder eine KünstlerpersoÅNnlichkeit. So gelingt es Diamond, sich in seinen meist monothematischen Projekten immer wieder selbst zu entwerfen, in wechselnde Rollen zu schlüpfen und gleichzeitig loszusagen von determinierenden und einengenden Kunst-Kategorien, Genre-Zugehörigkeiten oder Techniken. So sagt der Künstler selbst über seine künstlerische Studie „Being Alex Diamond“: „I am an artist who lives solely through the art I create - and vice versa. I play mind tricks with visual aids, pleasing at one moment, disturbing in the next. Independent from styles and techniques, I mirror urban life and our constant fight for possession, superiority, survival and love.“

Damit genießt Diamond eine Freiheit, die nur wenigen Künstlern zu teil wird innerhalb eines Kunstmarkt-Geschehens, in dem Personenkult häufig eine hohe Gewichtung gewinnt. Es wird sich also auch in Zukunft so verhalten wie bei den Superhelden: Das Publikum weiß nicht, daß Spiderman Peter Parker ist und vice versa. Doch bei Alex Diamond scheint nicht einmal die reale Person Peter Parker mit einem realen Lebenslauf zu existieren. Er entzieht sich gänzlich unserer Erfahrungswelt und hinterläßt uns nichts als seine Kunst...

Anläßlich der Eröffnung seiner vierten Einzel-Ausstellung im heliumcowboy artspace, präsentiert der GUDBERG-Verlag das erste druckfrische Buch von Alex Diamond, das im Oktober 2009 erscheinen wird (weitere Informationen in Kürze auf unserer Website und bei www.gudberg.de).