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Ulrike Rosenbach. heute ist morgen.
Werke seit 1969
24.06.2023 – 07.01.2024

Das ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe zeigt ab dem 24.06.2023 mit über 120 Werken eine umfassende Überblicksausstellung zum Werk von Ulrike Rosenbach. »Ulrike Rosenbach. heute ist morgen. Werke seit 1969« findet anlässlich des 80. Geburtstags der Künstlerin statt. Präsentiert werden Objekte, Videos, Medieninstallationen und -skulpturen, Fotografien und Zeichnungen aus mehr als fünf Jahrzehnten. Ulrike Rosenbach gilt als eine der renommiertesten deutschen Performance- und Videokünstler:innen. In ihren Arbeiten beschäftigt sie sich mit Fragen der weiblichen Identität, Rollenzuschreibungen und der ganzheitlichen Beziehung von Mensch und Natur. Sie ist seit vielen Jahren sehr eng mit dem ZKM | Karlsruhe verbunden. So wird seit 2018 das Videoarchiv von Ulrike Rosenbach am Haus digitalisiert und aufgearbeitet. »Ulrike Rosenbach. heute ist morgen. Werke seit 1969« (24.06.2023 – 07.01.2024) im ZKM | Karlsruhe.

Die Retrospektive »Ulrike Rosenbach. heute ist morgen. Werke seit 1969« wurde noch von Peter Weibel (1944–2023) initiiert und ist in enger Abstimmung mit der Künstlerin entstanden. Präsentiert wird ihr prozessual und medienübergreifend angelegtes Werk aus mehr als fünf Jahrzehnten. Die Ausstellung findet am ZKM im Rahmen von »Female Perspectives« statt. Sie ist Teil einer Reihe von Ausstellungen, mit denen das ZKM | Karlsruhe das bedeutende Werk einer Pioniergeneration an Medienkünstlerinnen würdigt.

Bereits in den frühen 1970er-Jahren begann die 1943 geborene Medienkünstlerin, die an der Düsseldorfer Kunstakademie Bildhauerei bei Norbert Kricke und Joseph Beuys studierte, sich dem damals neuen Medium Video zuzuwenden und dessen spezifische Ausdrucksmöglichkeiten für ihr Werk einzusetzen. Rosenbachs frühe Performances, in denen sie u.a. Kameras an ihrem Körper befestigt, erhielten international große Anerkennung und ließen sie durch Teilnahme an wegweisenden Ausstellungen wie unter anderem an der documenta 6 (1977) und documenta 8 (1987) zu eine der international bekanntesten Medienkünstlerin werden. Zwischen 1973 und 1976 hielt sich Rosenbach mehrfach zu längeren Arbeitsaufenthalten in den USA auf und war dort in engem Kontakt mit den künstlerischen Avantgardeszenen in New York und Los Angeles. Sie unterrichtete 1975 und 1976 auf Vermittlung von John Baldessari Feministische Kunst, Performance und Video am California Institute of the Arts (CalArts) in Valencia/Los Angeles, Kalifornien, einer der bedeutendsten Kunsthochschulen dieser Zeit. 1976 gründete sie die Schule für kreativen Feminismus in Köln, die bis 1982 bestand. Von 1989 bis 2007 war Rosenbach Professorin für Neue künstlerische Medien an der Hochschule der Bildenden Künste Saar in Saarbrücken, deren Rektorin sie von 1991 bis 1993 war.

Alistair Hudson, neuer wissenschaftlich-künstlerischer Leiter des ZKM | Karlsruhe sagt: »Es war Peter Weibel sehr wichtig, Ulrike Rosenbach mit dieser Retrospektive anlässlich ihres 80. Geburtstags zu ehren. Das Team des ZKM hat die Ausstellung über ein Jahr lang gemeinsam mit der Künstlerin vorbereitet. Unter anderem werden zahlreiche, am ZKM neu digitalisierte und restaurierte Videos zu sehen sein. Sicherlich ist dies eine der wichtigsten Ausstellungen zur Medienkunst in diesem Jahr in Deutschland.«

Zur Ausstellung erscheint eine von Hendrik Folkerts, Kurator für internationale zeitgenössische Kunst am Moderna Museet, Stockholm, zusammen mit Peter Weibel (1944–2023) herausgegebene, zirka 200-seitige Publikation auf Englisch. Voraussichtlicher Erscheinungstermin ist Januar 2024.

Am Sonntag, 23.07.2023 um 15 Uhr, wird unter Anleitung der Künstlerin Ulrike Rosenbachs Performance »Die einsame Spaziergängerin« am ZKM | Karlsruhe wiederaufgeführt.

Die Ausstellung am ZKM | Karlsruhe wird kuratiert von Philipp Ziegler mit Hanna Jurisch. Sie wird gefördert durch die Stiftung Kunstfonds. Mit Dank an die Galerie Gisela Clement, Bonn.