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Der 1972 in Rhodesien, heutiges Zimbabwe, als Sohn deutsch/englischer Eltern geborene Stefan Gibson ist ein junger Maler von Bildern der “räumlichen Stille”, in denen die Zeit und das Geschehen still zu stehen scheint.

Die Erlebnisse seiner bewegten Kindheit – als er in einer englischen Kolonie, die geprägt war von Rassentrennung,, das Licht der Welt erblickt, ein paar Jahre später in Thailand schon eine Schweizer Vorschule mit Palisadenzaun und Wassergraben besucht, und schließlich in Deutschland, einem Ort nahe Frankfurt am Main, ganz plötzlich in das hektische Treiben des Lebens eintaucht – bilden seine Wurzeln.

Nach einer Lebenskrise 1994 begibt er sich auf die Suche nach heimatlichen Wurzeln. Diese existieren dort, im südlichen Afrika, nur noch bruchstückhaft. Als er 1996 auf Nelson Mandela trifft, ist er tief bewegt, das alleine habe ausgereicht, “das Feuer für die Malerei weiter zu schüren...” , so Stefan Gibson.

“Paradoxerweise”, so der Künstler, “liebe ich das pulsierende Leben, dennoch forsche ich in meiner Kunst nach dem Augenblick dieser Stille, nach der sich jeder Mensch sehnt. Das Leben und die Welt kann einem manchmal zuviel werden, so dass die Malerei und die Kunst für mich zu einem letzten Refugium geworden ist, einem Ort, an dem alles möglich ist und jeder für sich sein kann”.

Warum wirken die Anordnungen und Farbfelder in seinen Bildern “zerfetzt” ? “Mir geht es ja nicht um eine formale Richtigkeit von Komposition und Farbgebung. Ich sage nicht, dass dies unwichtig ist, aber mir ist es wichtiger, dem Betrachter meiner Arbeit die Möglichkeit zu geben, diese Stille zu entdecken und zu erfahren – einen Impuls, seine eigenen Sehnsüchte zu wecken und den eigenen Augenblick der Stille wieder zu finden, damit überhaupt ein geistiger Ort entsteht, an dem er etwas mehr von sich selbst wieder finden kann; und wenn ich das bewirken kann, dann habe ich viel erreicht.”

Stille zu malen um Stille zu zeigen ist langweilig – Kontemplation wird ja erst sichtbar durch das Entgegensetzen von Chaos. Wie sonst sollte man seinen eigenen Augenblick der Stille finden? Im Groben bildet dieses Konzept das Gerüst meiner Malerei.”

Zur Technik: Die Werke entstehen durch mehrere Farbebenen, durch längere Trocknungszeiten und mehrmaliges Überarbeiten bestehender Flächen. Die nonkonforme Pinselführung, kompositorische Sicherheit sowie die Verwendung “gedämpfter” Farbmischungen bilden die Handschrift des Künstlers.

Zur Zeit entstehen immer mehr großformatige Arbeiten, in Mischtechnik von Acryl und Öl auf Leinwand sowie erste Ideen zu Installationen.

Stefan Gibson, Künstler & Horst Ambacher, Galerist, München, 06.10.2006

Pressetext

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Stefan Gibson
“Die ersehnte Stille zerfetzen”
Eröffnung 09.November 06