press release

Regionale 17. Was tun mit der Zeit

Eröffnung: Freitag, 25.11.2016 um 20 Uhr

Performance: Daniela Brugger, FFOAAM Vol. 8
Freitag, 25.11.2016 ab 22 Uhr: Opening Party im T66

Unter dem Titel Was tun mit der Zeit versammelt die diesjährige Regionale-Ausstellung im Kunstverein Freiburg 19 KünstlerInnen aus dem Dreiländereck zwischen Basel, Strasbourg und Freiburg, die sich in den gezeigten Werken auf ganz unterschiedliche Art mit dem Thema Zeit auseinandersetzen.

Ausgewählt wurden die KünstlerInnen aus den 650 Bewerbungen zur 17. Ausgabe des trinationalen Projektes Regionale, an welchem 19 Ausstellungshäuser beteiligt sind. Die Kuratorinnen Felizitas Diering und Nila Weisser haben in den eingesandten Portfolios der KünstlerInnen nach gemeinsamen, übergreifenden Themen gesucht. Das zeitaufwändige Sichten der zahlreichen Bewerbungen und der Auswahlprozess war dabei zugleich Inspiration für das diesjährige Thema der Ausstellung im Kunstverein.

Die im Ausstellungstitel implizierte Frage Was tun mit der Zeit erscheint angesichts von allgemeinem Zeitmangel und Effizienzdenken zunächst obsolet und doch wird jeden Tag darüber, zumeist unbewusst, entschieden. Die in der Ausstellung versammelten KünstlerInnen und Arbeiten laden zur Auseinandersetzung mit ganz verschiedenen Aspekten des Themas ein:

- Sebastian Mundwiler joggt durch den Kunstverein und erklärt seinen künstlerischen Werdegang in weniger als 14 Minuten.
- Daniela Brugger setzt eine Whirlpoolmaschine in Betrieb und lässt eine temporäre Schaumskulptur entstehen.
- Olga Jakob verarbeitet Poster und Plakate vergangener Ausstellungen des Kunstvereins in einer ortsspezifischen Wandarbeit.
- Patrick Steffen konzentriert eine 26 km lange Wanderung auf 187 Wegzeichen in weniger als einer halben Minute und schreibt 300 Mal den Satz Je ne mens pas (Ich lüge nicht) ab.
- Andreas Frick versammelt in seiner in situ Wandinstallation Continuum IV Polaroids, Filmstreifen, Zeichnungen und Collagen aus den letzten 20 Jahren, die um die Themen Zeigen und Verschwinden, Zeit und Raum kreisen.
- Raphael Spielmanns auf privaten Fotografien basierende Arbeit Vertical Contemplation ist eine Animation von sich gleichförmig bewegenden, vertikalen Linien und dauert zwei Stunden.
- Jorim Huber macht sich über Möglichkeiten der Zeitgestaltung Gedanken und verrät in seinen Videoarbeiten, die sich mit Fakten, Zufällen und Geschichtsschreibung beschäftigen, was das Internet gesagt hat.
- Caroline von Gunten setzt sich mit temporären Behausungen und abgelaufenen Patenten auseinander und züchtet im Ausstellungsraum Kristalle.
- Matias Huart wird erst kurz vor Eröffnung der Ausstellung auf die Wand des Kunstvereins zeichnen.
- In Karin Hochstatters Film Domenica aus der Reihe der Balkonszenen kann man eine Frau bei der alltäglichen Prozedur des Putzens beobachten.
- Marion Ritzmanns Zeichenmaschine Round About erzeugt durch die Drehbewegung nicht nur Zeichnungen automatisch sondern radiert diese auch gleich wieder weg.
- Ingrid Rodewald schafft aus großformatigen, aktuellen Werbeplakaten Collagen, die wie Filmstills konstruierte, zeitlose Orte zwischen Fiktion und Realität beschreiben.
- In Fred Walter Uhligs Arbeit Ikarus korrespondiert die traditionelle, zeitaufwändige Technik der Heliogravüre mit dem dargestellten Motiv der Wartehalle des Rafiq-Hariri Airports in Beirut, Libanon.
- Letizia Romanini bedient sich verschiedener Versuchsanordnungen, um Wachstum und Auflösung in Bildern zu materialisieren.
- Anne-Chantal Pittelouds Tuschezeichnungen machen ihren Herstellungsprozess sichtbar und erinnern an Jahresringe von Bäumen.
- Frida Ruiz und Chen Fei schaffen aus MDF Platten und mit den Mitteln der Malerei eine dem Uhrzeigersinn entsprechned begehbare Installation im Ausstellungsraum.
- Was Yasat Umut in seinen Arbeiten darstellt, sieht man nicht, seine Zeichnungen sind chronologisch zu Stapeln aufgeschichtet und gebündelt.
- Gertrut Genhart variiert Module aus geometrischen Formen zu mobilen, temporären Plastiken im Raum.

Begleitend zur Ausstellungen finden Führungen und Gespräche mit den KuratorInnen, Bustouren zu anderen Ausstellungsorten der Regionale sowie Performances und Werkgespräche mit beteiligten KünstlerInnen, die von Studierenden der Kunstgeschichte geführt werden, statt.

Kuratorinnen: Nila Weisser, Felizitas Diering

Teilnehmende Künstlerinnen und Künstler: Daniela Brugger (CH), Chen Fei (DE), Andreas Frick (CH), Gertrud Genhart (CH), Karin Hochstatter (DE), Matias Huart (CH), Jorim Emanuel Huber (CH), Olga Jakob (DE), Sebastian Mundwiler (CH), Anne-Chantal Pitteloud (CH), Marion Ritzmann (CH), Ingrid Rodewald (FR), Letizia Romanini (FR), Frida Ruiz (DE), Raphael Spielmann ( DE), Patrick Steffen (CH), Fred Walter Uhlig (CH), Caroline von Gunten (CH), Umut Yasat (DE)