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Der britische Künstler Mark Alexander ist seit langem fasziniert von dem, was er einen „primitiven Blick“ nennt – gemeint ist das scheinbar leere, teilnahmslose Schauen, wie man es auf den Steinskulpturen der Osterinseln, auf minoischen Masken und auf dem Gesicht Andy Warhols in dessen späten Selbstporträts findet.

Mark Alexander hat bereits von 2001 bis 2007 in Berlin gelebt. Anlässlich seiner Rückkehr in die Stadt zeigt Haunch and Venison nun eine bedeutende Serie von Gemälden namens The Shield of Achilles. Ausgehend von einem Porträt des Künstlers als Kind erschließen diese großformatigen Siebdruckgemälde in Öl eine neue Dimension Warhol'scher Unpersönlichkeit. Mark Alexander gestaltet die Bilder so, dass sie ebenso sehr die Projektionen der Betrachter in sich aufnehmen, wie sie den Künstler selbst zum Ausdruck bringen. Es sind Bilder, die radikale Schnitte durch die unauslotbare Komplexität und die Überfrachtung mit Informationen in unserer heutigen Gesellschaft vornehmen.

Im Zentrum der Ausstellung steht das Gemälde The Golden Shield. Es erinnert an den Schild des Achilles bei Homer und ist an eine Darstellung des Sonnenkönigs Ludwig XIV. auf einem zeitgenössischen Stich angelehnt. Auch dieses Werk ist ein Selbstporträt. Es zeigt den Künstler im Zentrum eines goldenen Sonnengottes und entspringt der Suche nach einer Malerei aus „reinem Gold“, deren Wirkung dahin geht, den eindringlichen Blick des Dargestellten in seiner Intensität so weit wie möglich zu steigern.

Zu dieser Ausstellung von Mark Alexander gehört auch eine siebenteilige Bilderserie namens Via Negativa. Der Titel bezieht sich auf eine mystische Tradition des mittelalterlichen Christentums, die den Weg zur Erleuchtung über den Umweg der Dunkelheit suchte. Alexander setzt in diesen Arbeiten eine Auseinandersetzung fort, die er mit seiner bekannten Serie Blacker Gachet begann. Blacker Gachet besteht aus mehreren Kopien eines Porträts, das Vincent van Gogh von dem französischen Arzt Paul Gachet gemalt hat, wobei Alexander in seinen Kopien sämtliche Farben durch Schwarz ersetzte.

Schließlich ist in der Ausstellung auch eine Installation der ersten Skulpturen von Mark Alexander zu sehen. Es sind große Arbeiten aus Stahl, die an minoische Vorbilder anknüpfen. Ihre rostigen Gestalten erinnern an ausgediente Raketenabschussrampen oder an das Gehäuse einer gewaltigen kosmischen Linse. Geheimnisvoll und matt liegen sie da wie Grabhügel aus der Eisenzeit.

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Mark Alexander
A Blacker Gold