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27. Oktober 2023 – 10. März 2024
Eröffnung: Donnerstag, 26. Oktober 2023, 19 Uhr

Lee Ufan
Eine Sonderausstellung der Nationalgalerie – Staatliche Museen zu Berlin

Der Hamburger Bahnhof präsentiert die erste Retrospektive des Ma- lers und Bildhauers Lee Ufan in Deutschland. Lee zählt zu den wich- tigsten Vertreterinnen der Mono-ha-Schule in Japan und der Dansaekhwa-Bewegung in Korea, die sich parallel zu anderen mini- malistischen Kunstströmungen entwickelte. Die Ausstellung zeigt ca. 50 Werke aus fünf Jahrzehnten seines Schaffens. Lees jahrzehn- telange Auseinandersetzung mit Malerei thematisiert ein außerge- wöhnliches Highlight: Rembrandts berühmtes „Selbstbildnis mit Samtbarett“ (1634) aus der Berliner Gemäldegalerie wird erstmals im Hamburger Bahnhof gezeigt und tritt in Dialog mit Lees raumgrei- fender Installation „Relatum – The Mirror Road“ (2016/2023). So führt Lees Kunst die Besucherinnen in die prägenden Kunstströmungen Japans und Koreas der 1970er-Jahre ein und ermöglicht einen neuen Blick auf eine Ikone der westeuropäischen Kunst.

Die Ausstellung gibt einen Einblick in das Werk des koreanischen Künst- lers Lee Ufan (geboren 1936, lebt und arbeitet in Kamakura, Japan), fast 50 Jahre nach dessen erster Ausstellungsbeteiligung in der Kunsthalle Düsseldorf. Lees philosophische Schriften prägten das Künst- lerinnenkollektiv Mono-ha (dt. Schule der Dinge), das von 1968 bis 1975 in Tokio aktiv war. Mono-ha zählt zu den prägendsten Stilen der Nach- kriegskunst in Japan. In den Skulpturen und Installationen verbanden die Künstlerinnen Rohmaterialen wie Steine, Äste oder Erde mit Industriema- terialien wie Stahl oder Glas. Dieses Verständnis von Kunst als Neuord- nung der Dinge zeigt etwa Lees Skulpturen-Serie „Relatum“ (ab 1968). In der Dansaekhwa-Bewegung setzten sich koreanische Künstler*innen ab Mitte der 1970er-Jahre mit Abstraktion und Materialität vor allem in mono- chromer Malerei auseinander. Davon zeugen Gemälde aus Lees Serien „From Point“ (ab 1973) und „From Line“ (ab 1978). Im Garten des Muse- ums wird die Skulptur „Relatum“ (1977) aus der Sammlung der National- galerie gezeigt, die erstmals seit 1985 wieder in Berlin zu sehen ist. Wäh- rend der Laufzeit wird eine künstlerische Intervention Lees im Rembrandt- Saal der Gemäldegalerie gezeigt. Lee, der in seinen Werken immer wie- der auf europäische Wurzeln verweist, tritt damit in einen vielschichtigen Dialog mit den Werken Rembrandts.

Zur Ausstellung erscheint eine Publikation.

Kuratiert von Sam Bardaouil und Till Fellrath, Direktoren Hamburger Bahnhof. Assistenzkuratorinnen: Luisa Bachmann und Lisa Hörstmann, wiss. Museumsassistentinnen i. F.

In Zusammenarbeit mit der Lee Ufan Foundation, Arles. Mit großzügiger Unterstützung der Freunde der Nationalgalerie.