Hospitalhof Stuttgart

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70174 Stuttgart

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Andreas Geisselhardt und wer zum Teufel ist Jak ?

"Who the fuck is Jak?" Diese Frage steht im Raum noch bevor man die Ausstellung betritt. Die so drastisch wie provokant formulierte Frage scheint berechtigt; schließlich ist Jak nun nach der Debütausstellung "Das floride Stadium" im Januar 2011 an der Kunstakademie zum zweiten Mal in Stuttgart in einer Einzelausstellung zu sehen.

Jak ist ein Künstler, eine multible Persönlichkeit, die im Neben- und Miteinander und in der Verbindung unterschiedlichster Einflüsse und Charaktere ein künstlerisches Konzept formuliert. Im Stadium der vollständigen Symptomausprägung findet die Pathologisierung in der Ausstellung "Jak" seine Bestätigung.

"Jak spielt ironisch mit einem Fetisch des modernen Kunstmarktes, dem Namen des Künstlers, der dem Kunstpublikum nicht selten wichtiger ist als das Werk...Jak ist kein Künstlerindividuum wie so viele andere. Jak ist gleichermaßen Experiment und Prozess. Jak bereist die globalisierte Welt, um an konkreten Orten in spezifischen Formationen greifbar zu werden". (Auszug aus dem Text "Jak-das floride Stadium" von Prof. Dr. Nils Büttner)

Der Hospitalhof, ein Ort, der Andreas Geisselhardt die Gelegenheit bietet, Aspekte des großen Diskurses von Religion, religiös beeinflusster Konflikte sowie deren Folgen herauszupicken und den theoretischen Gedanken in eine Ästhetik künstlerischer Arbeit zu überführen. "Einen ganzen Tag begraben" vereinigt eine Reihe von Zeichnungen, Skulpturen und Installationen, die inhaltlich abgeleitet sind von dem Gedicht "Salsaeng - Töten" von *Ko Un. Geisselhardt ist ein "Sammler" unterschiedlichster Einflüsse, durch die er im Spiel und Ausloten des Unbekannten und des damit verbundenen ständigen "Fremdseins" eine neue Perspektive "jenseits des Fremden" entwickelt. So ist auch Ko Un, einer der bedeutenden Schriftsteller Süd-Koreas, eine Entdeckung während seines letzten Ausstellungsaufenthalts in Busan, Süd-Korea im Sommer 2010. Durch die große Authentizität seiner Lyrik spürt Geisselhardt eine Verwandtschaft zu seiner eigenen künstlerischen Position. Seine skulpturalen, performativen und zeichnerischen Werke bearbeiten urbane und gesellschaftliche Peripherien, Sicherheitsarchitekturen und Ihre Auswirkungen. Im Kontext der Kirche als einer Welt in der Welt, entsteht eine temporäre Choreografie aus betrachteten Bildern gesellschaftlicher Interaktion und eine verführerische Melange unterschiedlichster Protagonisten.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.

*Ko Un ist einer der bedeutendsten Schriftsteller und Lyriker Süd-Koreas. Sein Leben ist von extremen biographischen Brüchen geprägt, die eng mit der Geschichte seines Heimatlandes verbunden sind. Nach tiefer innerer Zerrissenheit verbrachte er 10 Jahre in einem buddhistischen Mönchsorden. Er landete in der Todeszelle im Bemühen um Demokratisierung und einer koreanischen Wiedervereinigung, seine nihilistischen Schaffensperioden sind durchzogen von Alkoholsucht.

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Andreas Geisselhardt
Einen ganzen Tag begraben
und Jak