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ãÄàäêÄ ist ein multiples Konstrukt aus Kunst und Poesie: ein kalkuliertes Experiment, das Intellekt und ästhetische Wahrnehmung gleichermaßen herausfordert. Gezeigt werden Arbeiten von Alexander Krause und Sabine Laidig, die zum Teil speziell für die Räume der Gesellschaft der Freunde junger Kunst Baden-Baden im alten Dampfbad entstehen werden. Mit den Mitteln von Malerei und Zeichnung thematisieren Alexander Krause und Sabine Laidig aus zwei unterschiedlichen Perspektiven die Bedingungen des Ortes. Ihre Parameter sind so schlicht wie komplex: Farbe, Linie und Form im Verhältnis zum Raum. Alexander Krause interessiert sich für die Schaffung abstrakt erlebbarer Situationen durch die Transformation von Sprache in Bilder. Sabine Laidig erforscht das energetische Potential der Architektur.

Was passiert, wenn man innerhalb eines regelmäßig aufgebauten, geometrischen Grundschemas beständig minimale Veränderungen vornimmt? Vielschichtige Ergebnisse geben Antwort. Sie veranlassen die in Berlin lebende Künstlerin Sabine Laidig (1960) zu Systemanalysen, aufbauend auf der Form des Mäanders. Während die Arbeiten von Sabine Laidig durch rhythmisch vitale Farbbewegungen auf der Wand für Wahrnehmungsirritationen sorgen, provoziert Alexander Krause (1971) mit Sprachbildern abstrakter Poesie, die zur Introspektion einladen. Seine Arbeiten existieren auf Papier, Leinwand oder Aluminium, sind mit Farbe gemalt, Faserstiften gezeichnet oder bestehen aus reinem Pigment, das direkt auf die Wand aufgetragen wird. Parallel dazu lässt Alexander Krause, der in Stuttgart lebt, Arbeiten am Computer entstehen. Die letztendliche Entscheidung darüber in welcher Form sich Sprache präsentiert, hängt von den räumlichen und inhaltlichen Anforderungen ab, die ein Ort stellt.

In ãÄàäêÄ geht es nicht nur um die ästhetische Vermessung des architektonischen Raumes, sondern um die Vermittlung künstlerischer Haltungen, die in kein aktuelles Ausstellungsschema und keine Stilschublade passen. Formale Fragen korrespondieren mit konzeptuellen. Indem räumliche Grenzen durch künstlerische Setzungen in Bewegung geraten, bzw. sichtbar gemacht werden, definiert die Architektur ihre Funktion als Ausstellungsraum für junge, zeitgenössische Kunst neu. Das Publikum ist zur Kontemplation angeregt, aber auch auffordert, seine Erwartungshaltung gegenüber Gegenwartskunst zu überprüfen.

ãÄàäêÄ ist zugleich ein kuratorisches Experiment der gastgebenden Institution, das gängige Ausstellungspraktiken und ihre Funktionsweisen hinterfragt, das eigene Selbstverständnis reflektiert, und die gezeigte Kunst vermitteln möchte. Ein entsprechender Subtext der Kuratorin Jessica Beebone ist integraler Bestandteil der Ausstellung.

Zur Ausstellung erscheinen Sondereditionen von Alexander Krause und Sabine Laidig.

Biographie Alexander Krause, geb. 1971 in Karlsruhe, lebt und arbeitet als freischaffender Künstler in Stuttgart. 1996-2002 Studium an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe, Meisterschüler bei Prof. Ernst Caramelle, 2003 Stipendiat der Studienstiftung Baden-Württemberg.

Biographie Sabine Laidig, geb. 1960 in Sindelfingen, lebt und arbeitet als freischaffende Künstlerin in Stuttgart und Berlin. 1982-86 Studium an der Staatlichen Akademie der bildenden Künste Stuttgart, 1986-89 Studium an der Städelschule in Frankfurt/M, Meisterschülerin. Seit 1989 Lehrauftrag für Radierung an der Europäischen Akademie der bildenden Künste Trier und an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg, 1997-98 Postgraduiertenstudium Japanologie, 2003 Stipendium des Kunstfonds Bonn, Künstlerhaus Lukas, Ahrenshoop, 1998 Stipendium der Alfred Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung, 1992-95 Atelierstipendium des Landes, Baden-Württemberg1991-92 Stipendium der Kunststiftung, Baden-Württemberg.

Pressetext

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Alexander Krause / Sabine Laidig