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Eröffnung: Donnerstag, 28. Februar, 19 Uhr

Das Künstlerhaus Stuttgart freut sich, eine Ausstellung mit den aktuellen StipendiatInnen seines interdisziplinären Atelierprogrammes zu präsentieren. Die KünstlerInnen und ArchitektInnen stellen neue Projekte und Arbeiten in verschiedenen Medien vor, die architektonische Projekte, Malerei, Video und partizipative Ansätze umfassen.

Verbindendes Moment der unterschiedlichen Arbeitsansätze ist die Einbeziehung von Materialien, die von anderen Beteiligten stammen und die auf diese Weise eine Beziehung zwischen der jeweiligen künstlerischen Produktion und deren äußeren sozialen Bedingungen herstellen. Die Projekte präsentieren neben eigenen künstlerischen Arbeiten auch solche Materialien, die möglicherweise der Inspiration oder einer Analyse dienen. Sie nähern sich den sozialen Kontexten, die sie interessieren, indem sie deren Ausdrucksformen sammeln, statt sie zu repräsentieren, und beteiligen weitere TeilnehmerInnen ganz wörtlich an der Produktion der Ausstellung im Künstlerhaus. Auf diese Weise entstehen gemeinschaftliche Konstruktionen, die sich nicht mehr der Idee einer kollektiven Identität verschreiben, sondern vielmehr die Wechselwirkungen zwischen Selbst und Wir sichtbar machen, wie sie Jean-Luc Nancy beschreibt: "dass das 'Selbst' nicht existiert, es sei denn durch ein 'Mit', das es gewissermaßen strukturiert."

So zeigt Fergus Feehily neben eigenen Malereien auch einen Tisch mit arrangierten Gegenständen. Yildiz Aslandogan und Lukas Hofer präsentieren architektonische Projekte, denen eine ausführliche Recherche ihrer Kontexte, etwa in Istanbul, vorausgeht. Eva Paulitsch und Uta Weyrich haben ein Jahr mit Jugendlichen in Fellbach gearbeitet und zeigen Ausschnitte aus diesem Projekt. Von Mareike Hofmann und Jan Löchte sind keine einzelnen Arbeiten zu sehen, sondern eine Situation, in der befreundete KünstlerInnen ihre Werke einbringen können.

Gegenstand der Ausstellung ist zum anderen das Stipendienprogramm des Künstlerhaus selbst. Im dritten Stock des Künstlerhauses stehen vier Arbeitsräume zur Verfügung, die für jeweils ein Jahr an BewerberInnen aus den Bereichen Kunst, Architektur und Theorie vergeben werden. Die Ausstellung versteht sich als eine Möglichkeit, die inhaltliche Ausrichtung und die Kriterien des Programmes vorzustellen und zu befragen. Die Ausstellung ist Teil eines Reflektionsprozesses über die Programmatik des Künstlerhauses, der Möglichkeiten für eine experimentelle Institution für Gegenwartskunst erörtern möchte.

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Zu Gemeinschaften
Yildiz Aslandogan / Lukas Hofer, Mareike Hofmann / Jan Löchte, Fergus Feehily, Eva Paulitsch / Uta Weyrich