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Die aktuelle Gruppenausstellung in der Galerie Schöttle stellt sieben ganz unterschiedliche Positionen zeitgenössischer Malerei vor. Die Bildmotive und Akzente, die die Maler dabei setzen, sind gänzlich unterschiedlich, angesiedelt im Schnittpunkt zwischen einer formal-ästhetischen Ausdrucksweise und einer zeichenhaften Umschreibung und Deutung. Die Fragen, die dabei tangiert werden, sind zentral: Wie kann sich die Malerei dem real Sichtbaren annähern? Welche Konzepte hat sie, um unsere aktuellen Erfahrungen ins Bild zu bringen?

Rafal Bujnowski: Trophy 1, 2004 oil on canvas 105 x 105 cm

Der junge polnische Maler Rafal Bujnowski (geb. 1974), den wir bereits Ende letzten Jahres vorgestellt haben, ist in seiner Malerei sehr konzeptionell ausgerichtet. Bujnowski wählt sich meistens ein Grundmotiv aus, das er in Serien variiert und so gerade in Form der Malerei das Medium der Malerei beleuchtet. Das Sichtbare bekommt durch den Seriencharakter und die streng reduzierte Formgebung einen Symbolcharakter.

Slawomir Elsner: Kalifornien

Slawomir Elsner(geb. 1976) hat an der Kunsthochschule Kassel studiert und lebt heute in Berlin. Die gerade in der Großstadt zu erlebende Omnipräsenz massenmedial vermittelter Bilder errünglichen Kontextes beraubt, gewinnen die Dinge in Elsners Bildern fährt in Elsners Malerei eine Reflektion und Verwandlung. Ihres urspein geheimnisvolles Eigenleben. Bemerkenswert ist Elsners nuancierte Farbigkeit in Öl, Acryl oder Buntstift.

Günther Förg: ohne Titel (mit weissem Streifen), 2004 Acryl auf Leinwand 195 x 164 cm

Günther Förg (geb. 1952) hat die Geschichte der abstrakten Malerei mitgeschrieben. Auf wechselnden Bildträgern, - in dieser Ausstellung ist er mit klassischen Leinwandarbeiten vertreten – erprobt er das Zusammenwirken von Farbflächen. Seine Sensibilität im Umgang mit Farben ist für die jüngere Generation abstrakter Maler wegweisend.

Rodney Graham: 8 works on paper, 2004 pen and water soluble crayon on paper 21 x 29,5 cm (34,7 x 26,3 cm framed)

Es gibt kaum ein künstlerisches Medium, in dem Rodney Graham (geb. 1949) noch nicht gearbeitet hat: Er ist bildender Künstler, Fotograf, Musiker, Performer, Filmemacher und Schriftsteller in einem. Hier sind kleinere, vornehmlich abstrakte Papierarbeiten zu sehen, bei denen Rodney Graham virtuos zwischen den Techniken Bleistift, Pastell, Öl und Acryl wechselt.

Olaf Holzapfel: Gegenüber, 2003 oil on canvas 60x63 cm

In Olaf Holzapfels (geb. 1969) Arbeiten ist der Raum das Hauptmotiv: mit perspektivischen Mitteln und einem Spiel aus architektonisch anmutenden Formen, Flächen, Linien und kühlen Farben kreiert er eine sehr diffuse räumliche Illusion. Seine Räume vermitteln dabei eine sinnliche Präsenz, die mehr an die Bilderfahrung des Internets als an einen physikalisch existierenden Erlebnis – und Lebensraum erinnern.

Eine ganz andere Art der Abstraktion setzt Frank Nitsche (geb. 1964) um: seine Bilder sind ein Konstrukt aus symbolhaft arrangierten Flächen, Formen und Liniengeflechte. Der Pinselduktus, die akribisch geschwungenen Bögen, die Übermalungen und Farbübergänge geben seinem Werk einen geniun malerischen Charakter, zeugen aber auch von einer technischen, fast nüchternen Aussageform, die nicht zuletzt auch durch die numerisch abgekürzten Titel unterstützt wird.

Markus Vater: Paul McCartney as a black man, 2003 Acryl on paper
100 x 70 cm

Markus Vater (geb. 1970) hat an der Kunstakademie Düsseldorf studiert und ist Absolvent des Royal College of Art in London, wo er auch heute lebt und arbeitet. Hier ist er mit zwei Porträtserien vertreten. In Markus Vaters Bildern verbindet sich malerisches Können mit britischem Humor. Dies wird in Arbeiten wie „Magret“ oder „Paul Mc Cartney as a black man“ besonders deutlich. Mit expressivem Strich gemalt, sind Markus Vaters Porträts von höchster Ausdruckskraft.

Pressetext

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Gruppenausstellung zeitgenössischer Malerei

Rafal Bujnowski, Slawomir Elsner, Günther Förg, Rodney Graham, Olaf Holzapfel, Frank Nitsche, Markus Vater