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Yunchul Kims Werke siedeln sich in einem weiten Grenzbereich zwischen Kunst und Wissenschaft an. Ihrem Charakter nach sind sie physikalische Versuchsanordnungen, die sich die naturwissenschaftlichen Gesetzlichkeiten von Akustik, Lichtbrechung oder Magnetismus zunutze machen und die auf den Betrachter ebenso aufgrund ihrer subtil ausgeklügelten Funktionsweise, wie aufgrund der Schönheit der dabei entstehenden Farben und Strukturen eine große Anziehungskraft ausüben. "Epiphora" ist die erste Arbeit einer 2009 begonnenen Werkserie, die sich mit den Elementen Wasser, Feuer, Luft und Erde beschäftigt und steht dabei für die Verbindung zum Element Wasser. Ein schwarzes, magnetisches Fluid, umgeben von einer klaren Flüssigkeit, pulsiert in der Mitte einer Art imaginären Organs. An der Wand befindet sich ein weiteres 'Organ' in Form eines verzweigten Glasrohrs. Gegenseitig reagieren sie aufeinander und scheinen miteinander zu kommunizieren. "Amorph" lautet der Titel der im Künstlerhaus Bethanien gezeigten neuen Ausstellung von Yunchul Kim. Präsentiert werden neben "Epiphora" und einigen älteren auch 5 neue Arbeiten des Südkoreaners. Dabei bleibt die Verbindung zum Wasser, zur Flüssigkeit wie bei "Epiphora" grösstenteils bestehen, bewegt sich allerdings langsam in Richtung des Elements Feuer. Im Ausstellungsraum, seinem 'Labor', das er "Mare Imbrium" nennt, kreiert Kim eine fiktive, imaginäre Welt und spricht bei seinen gezeigten Apparaten von "pataphorischen Objekten". Wir bewegen uns also in der Welt der besonders erweiterten Metapher, wobei der Künstler versucht, mit seiner Kunst Brücken zu schlagen und einen fliessenden Übergang zwischen Kunst und Wissenschaft zu erlangen.

Yunchul Kim ist Stipendiat des Arts Council Korea, Seoul, im Rahmen des Internationalen Atelierprogramms.

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Yunchul Kim
Amorph