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Die seit 1972 in Deutschland lebende Koreanerin Young-Jae Lee konzentriert sich in einer heute selten anzutreffenden Konsequenz – und in Anlehnung und Weiterführung einer stark handwerksbetonten koreanischen Töpferkunst – auf die Gefäßkeramik. Ihr Interesse liegt dabei aber nicht darin, neue Formen zu kreieren, sondern vielmehr in den Variationsmöglichkeiten eines Formentyps, die sich durch minimale Abänderungen der Proportionen ergeben. Schon in frühen Arbeiten der Künstlerin zeigt sich, dass sie nicht anstebt, durch Innovation zu punkten. Sie beschreitet unbeirrbar ihren Weg. So entwickelt sie – bzw. entwickeln sich – die Formen: Begrenzung und unerschöpfliche Vielfalt schließen sich nicht aus, sondern finden in Lees Keramik symbiotisch zueinander. Ähnliches trifft auch auf die Glasuren zu, bei denen feine, zarte Farbschattierungen dominieren; manchmal sind die Gefäße auch mit einem kristallartig gefächerten Craquelé überzogen. In einen Dialog mit Raum und Licht gebracht, zeichnen sich die Arbeiten durch zugleich kraftvolle und sanfte Farbiggebung aus.

Die westliche, eher konstruierende Arbeit am Gefäß harmoniert Young-Jae Lee mit ihrem koreanischen Erbe der in Gelassenheit entstandenen, bezwingend schlichten Formen. Die Qualität ihrer Werke und das Bemühen, die Keramik als Ausdruck künstlerischen Schaffens ebenso wie als Leistung einer Kultur zu begreifen, haben ihr zahlreiche Auszeichnungen (darunter zwei Mal der Bayrische Staatspreis) eingebracht. Derzeit sind Arbeiten der Künstlerin auch in der Münchner Pinakothek zu sehen: Young Jae Lee: 1111 Gefäße (bis 28. Januar).

Pressetext

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Young Jae Lee
Gefäße