press release only in german

Die Eröffnung findet statt am Samstag dem 01. November 2008, ab 19 bis ca. 23 Uhr 19.30 Uhr Performance von Prinz Gohlam

Ein Projekt im Rahmen der von GfKFB veranstalteten Reihe IRRTUMsFORSCHUNG ECHO#2

you are living in a space like mine< vereint Projekte aus mehreren Medienbereichen, die in ihrem Zusammenwirken das Gefühl eines Déjà-vu vermitteln, ein Einsickern von Assoziationen und Repräsentationen in das Gewöhnliche zwischenräumlicher (Nicht-)Orte in Form von auf die Bühne gebrachter Begegnungen. Das Resultat umgeht die Determiniertheit eines spezifischen Ortes und beschwört vielfältige Assoziationen herauf, Assoziationen des Wartens oder des sich Herumtreibens, irgendwo, auf der Strasse, in einem Park oder im Umfeld massenproduzierter städtischer Infrastruktur. Diese Nicht-Orte (Marc Augé) lösen die permanenten Erfahrungen einer beständigen Form zugunsten einer Poesie der Wiederholung und Trennung auf. Wiederholung impliziert die Gleichheit verschiedener Örtlichkeiten, die durch die Rolle des Subjekts gebrochen wird.

Das alltägliche Raster der modernen Architektureinheiten von Knut Eckstein generiert für diese Ausstellung eine fragmentarische und banale Inszenierung, während Zilla Leuteneggers Handy-Gespräche in einem unscheinbaren Flur von einem japanischen Dialog aus (dem Film) „Ghost in a Shell“ übertönt werden. Dem organisierenden Prinzip der Architektur stellen sich Gedanken und Erinnerungen entgegen. In Alex Villars Video-Performance reagiert der Künstler als Subjekt bis zur Absurdität auf die strikte Regulierung infrastruktureller Form. Nikola Irmers intime Portraits von Jugendlichen sind Ergebnis einer melancholischen Motivsuche in oft offenen und verlorenen Parklandschaften. Claudio Mosers Bilder von eigenwilligen Strukturelementen überfluten die wie auf einer Bühne platzierten Individuen. Die in dieser Ausstellung hervorgerufenen Räume reflektieren die früheren Träume einer Stadtplanung, welche heute mit Melancholie, Einsamkeit oder Anonymität aufgeladen ist. Prinz Gholam verwandeln die Ausstellung selbst in eine Bühne. Sie setzen ihre eigenen Persönlichkeiten in Beziehung zueinander und inszenieren - inmitten der Eröffnungsveranstaltung - fragmentarische Erinnerungen einer medialen Kultur als ein privates Aufeinandertreffen.

Die Begegnungen und Konfrontationen der Protagonisten mit dem Setting der Ausstellung produzieren den im Titel angesprochenen Raum, den wir, möglicherweise mit einem Gefühl des Unheimlichen, wiedererkennen.

Text: Scott Budzynski, 2008 aus dem Englischen von Kai Malmus, 2008

GfKFB ist ein Projekt des Flutgraben e.V.

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You are living in a space like mine< brings together projects from various media that convey a feeling of being in a place that is like a déjà-vu, an intrusion of associations and representations into the ordinariness of interstitial sites as staged encounters. The result eludes the determinateness of a specific place, conjuring up multiple associations of waiting around or hanging out somewhere on a street, in a park or around mass-produced urban infrastructures. These non-places pull apart the concentration of experience in a stable form in favor of a poetics of repetition and disjuncture. Repetition implies a sameness of different locations that is broken by the role of the subject.

The common grid of Knut Eckstein’s modern architectural units creates a fragmentary and banal mise-en-scène for the exhibition setting, while Zilla Leutenegger’s mobile conversation in a non-descript hallway is overplayed by the Japanese dialogue of “Ghost in a Shell”. Architecture’s organizing principle is countered by thoughts and memories. The artist as subject reacts to absurdity against the strict regulation of infrastructural form in Alex Villar’s video performance. Nikola Irmer’s intimately portrayed youths are melancholically cast in park settings, often open and lost. Claudio Moser’s images of solitary structural elements engulf the individuals placed there like on a stage. The spaces evoked throughout the exhibition reflect earlier dreams of urban planning, now either melancholy and solitude, or charged with anonymity. Prinz Gholam turn the exhibition itself into a stage, placing their own selves in relation to each other and call out fragmentary memories of medial culture as a private encounter in the midst of the opening. It is the encounters between protagonists and settings in the exhibition which produce the space in question, a space which we may uncannily recognize.

Text: Scott Budzynski, 2008

GfKFB is a project by Flutgraben e.V.

only in german

YOU ARE LIVING IN A SPACE LIKE MINE
ein Projekt von Knut Eckstein
Ort: GfKFB, Am Flutgraben 3, 12435 Berlin

KünstlerInnen: Knut Eckstein, Nikola Irmer, Zilla Leutenegger, Claudio Moser, Prinz Gholam, Alex Villar