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press release only in german

Eröffnung: Freitag, 27. April 2007, 19 Uhr

In seiner neuen künstlerischen Arbeit benutzt Knoefel nicht wie gewohnt das Medium Video, sondern die Mittel der Malerei. WYSIWYG sind konstruierte Farbwelten, die – nicht zuletzt ihrer Größe wegen – überwältigend auf den Betrachter einströmen. Es ist die Vielzahl der farbigen Schichten, die im Über- und Ineinander das Auge visuell attackieren. Die Malerei von Knoefel verweist nicht auf einen Sinn außerhalb ihrer selbst. Sie ist weder Darstellung von etwas, noch Bedeutungsträger für etwas. Die Auseinandersetzung mit den Bildern ist ein permanentes Abtasten ihrer Oberfläche, ein sprunghaftes Erkunden der malerischen Details und ihrer Materialität. Insbesondere in der dichten Hängung der großformatigen Leinwände und dem damit einhergehenden Zuviel an Informationen erfährt die Betrachtung eine nahezu physische Qualität, der zu entgehen lediglich der selektive Blick auf malerische Einzelheiten hilft. Knoefel arbeitet in verschiedenen Medien: Fotografie und Video, Installation und eben in der Malerei. Er lässt sich schwerlich kategorisieren, obwohl eine innere Logik und Konsequenz seine künstlerische Arbeit über die Jahre hinweg durchzieht. Kunst, so äußert Knoefel in einem Interview, wandelt sich permanent in ihrer Form und ihren Ausdrucksmitteln über Generationen hinweg mit letztlich den immergleichen, zentralen Themen. Im künstlerischen Kosmos von Knoefel lässt sich dieser Wandel en miniature beobachten. Selten ist es seine Absicht, eine Geschichte zu erzählen, weder in seinen Videoinstallation wie zum Beispiel „Thoughts“ (1996), noch in denen der dokumentierenden Fotografie nahen Installationen wie zum Beispiel „Schlachthaus Berlin“ (1986-88). Wichtig ist ihm aber immer die räumliche Erfahrung seiner Installationen. Die Malerei von Knoefel verrät keinen individuellen Duktus im Gebrauch des Pinsels, keinen gestischen Ausdruck. Knoefel konstruiert seine Bildräume fast mechanisch. Diese übereinander lagernden Farbschichten erinnern an die aus den 60er Jahren bekannte Décollage großer Billboards; man möchte die einzelnen Schichten peu á peu wieder entfernen, um andere Farbflächen hervorzuholen. Diese Bilder sind bis ins kleinste Detail konstruierte, ausformulierte Räume. In den Bildern von Knoefel ist nichts dem Zufall überlassen; jede Farbfläche geht mit den benachbarten eine neue Korrelation ein, bildet einen neuen Raum und erweitert durch das Auge des Betrachters das individuelle Farb- und Raumerlebnis. Für Knoefel ist das Fantastische an der Malerei die Aufhebung der Gravitation der Gesetzmäßigkeit und die daraus folgende Selbstbestimmung von Raum und Zeit.

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York der Knoefel
"WYSIWYG 2007"