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Yoko Ono ruft KünstlerInnen zur Teilnahme auf

Vom 4. April bis 7. Juli 2019 zeigen wir die, ursprünglich für vergangenes Jahr geplante, Ausstellung YOKO ONO. PEACE is POWER. In der Retrospektive, die rund 60 Werke aus allen Schaffensphasen der Künstlerin präsentiert, soll auch die Arbeit WATER EVENT realisiert werden. Dafür lädt Yoko Ono alle deutschen KünstlerInnen ein, mit ihr gemeinsam ein Objekt zu realisieren. Bewerbungen sind ab sofort bis zum 15. März an yokoono@leipzig.de möglich.

YOKO ONO. PEACE is POWER

Die Ausstellung wird am Mittwoch, 3. April 2019, ab 18 Uhr eröffnet, die Pressevorbesichtigung ist für den gleichen Tag 11 Uhr geplant.

Ein zentrales Thema im Leben, Denken und Schaffen der japanisch-amerikanischen Künstlerin Yoko Ono (*1933) ist das Kräfteverhältnis zwischen Krieg und Frieden, wobei ihre Haltung eindeutig ist: „Free you – Free me – Free us – Free them“, so hat sie es selbst vor wenigen Jahren zusammengefasst.

Mit „PEACE is POWER“ zeigt die mittlerweile 85-jährige Künstlerin fünf Jahre nach ihrer Retrospektive in der Schirn Kunsthalle Frankfurt im MdbK ihre bislang umfangreichste Werkschau in Deutschland.

Yoko Ono ist eine der einflussreichsten und gleichzeitig umstrittensten Künstlerinnen unserer Zeit. Sie gilt als Pionierin von künstlerischer Performance und Konzeptkunst sowie als eine der herausragenden Wegbereiterinnen der US-amerikanischen Fluxus-Bewegung. Schon 1961 zeigte sie in einer Ausstellung statt Bildern und Objekten ausschließlich Anleitungen. Diesen „Instructions“ kommt ein besonderer Stellenwert in der Leipziger Ausstellung zu, auch weil sie nach wie vor der künstlerischen Haltung Yoko Onos entsprechen: „Wenn man die Anleitung liest, erhält man schon eine Vorstellung des Bildes, also warum noch ein Bild produzieren?“

Eine ‚Anleitung‘ für ihr eigenes Leben ist undenkbar. Yoko Onos japanische Wurzeln, die Prägung in den 60er Jahren in New York und ihr späteres Leben in London – ein Leben zwischen fernöstlicher Tradition, amerikanischem Freiheitsstreben und Commonwealth; mehr Diversität ist fast undenkbar. Diesem reichen Erfahrungsschatz haben Yoko Onos Arbeiten ihre Sensibilität, Klarheit und Tiefe zu verdanken – ohne Rebellion und Kritik auszugrenzen. Denn ihre Wertschätzung des Lebens ist existentiell. Ihr Glaube an die Kraft des menschlichen Geistes, der die Welt verändern kann, scheint unzerstörbar. Und ihre Überzeugung, dass alles im Universum miteinander verbunden ist, beeinflusst ihr Leben ebenso wie ihre Kunst, in der sie kontinuierlich die natürlichen Elemente wie Luft, Wasser, Erde und Feuer zitiert. Yoko Ono ignoriert Grenzen und setzt neue Maßstäbe in Bezug auf unser Leben und unseren Blick auf die Kunst – und macht die Utopie von einer besseren Welt denkbar.

Die rund 60 gezeigten Arbeiten und Werkreihen in Leipzig hat die Künstlerin gemeinsam mit ihrem langjährigen Freund und Kurator Jon Hendricks sowie Alfred Weidinger ausgewählt. In den Räumen des MdbK findet die Werkschau die ideale Präsentationsfläche: Die minimalistische Sprache und die gewaltigen Volumina des von den Berliner Architekten Hufnagel, Pütz und Rafaelian geplanten und 2004 eröffneten Museums bieten mit 15 Galerien und drei tageslichtdurchfluteten Terrassen sowie einem Hof auf 2.250 m² den idealen Rahmen für die Werke von Yoko Ono – weit, licht und luzide.

Yoko Ono hat sich im Laufe ihres Schaffens mit unterschiedlichen Medien artikuliert. Ihre künstlerischen Anliegen hat sie in Installationen, Filmen, Fluxus-Arbeiten, Performances und, sehr selten gezeigten, Zeichnungen verarbeitet. Für das Museum ist es eine besondere Freude, dass drei ihrer frühen Performances unter Yoko Onos Anleitung im MdbK noch einmal aufgeführt werden.

Ein Großteil der Werke Yoko Onos hat partizipativen Charakter. Für „PEACE is POWER“ sind alle in Deutschland lebenden KünstlerInnen eingeladen, sich mit ihrem Werk „Water Event“ auseinanderzusetzen und mit einem Beitrag an der Ausstellung zu beteiligen. Informationen erhalten interessierte KünstlerInnen in Kürze über die Social Media-Kanäle des MdbK.