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Mit ihren obsessiven Objekten, Installationen und Environments sorgt Yayoi Kusama - eine der vielseitigsten und international erfolgreichsten zeitgenössischen Künstlerinnen Japans - seit den sechziger Jahren für Furore. Aus unendlichen Netzstrukturen, Punkten und Tupfen schafft sie bereits in frühen Malereien und Zeichnungen ein sich ausweitendes, pulsierendes visuelles Universum. 1958 enflieht Yayoi Kusama (geb. 1929 in Japan) der Enge ihres Elternhauses und der japanischen Gesellschaft nach New York und findet dort die Freiheit, ihre künstlerischen Arbeiten weiterzuentwickeln.

Die charakteristischen "Polka dots" und "Infinity nets" ihrer Vorstellungswelt überwachsen bald nicht nur Leinwände und Aquarelle, sondern auch Objekte und ganze Räume und begründen so Kusamas Ruhm als "Polka-Dot-Princess" und Exotin der New Yorker Kunstszene, die sowohl mit Künstlern der Pop art als auch der Minimal art ausstellt. Ihre Aktionen der späten 60er Jahre reagieren auf politisch virulente Themen der Zeit wie die Nixon-Affäre und den Vietnamkrieg oder auf kulturpolitische Entwicklungen wie die zunehmende Kommerzialisierung des Kunstmarktes. Anfang der 70er Jahre nach Japan zurückgekehrt schreibt Kusama Erzählungen und Gedichte, in denen sie die Erfahrungen ihre New Yorker Zeit verarbeitet. Ihre Bedeutung für nachfolgende Künstlergenerationen und für die Kunstgeschichte wird erst in den späten 80er Jahren wiederentdeckt.

Schwerpunkt der Ausstellung in der Kunsthalle Wien, die die erste große Personale der international anerkannten Künstlerin in Mitteleuropa zeigt, bilden neue Rauminstallationen. Im zugleich spielerischen und obsessiven Umgang mit sich wiederholenden Strukturen und Spiegelungen steigert sie hier die, für die Besucher auch körperlich erfahrbaren, Auflösungsprozesse von Objekt und Umraum.

Eine Ausstellung der Kunsthalle Wien in Zusammenarbeit mit Le Consortium, Dijon und Studio Kusama, Tokio.

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Yayoi Kusama
Kuratorin: Sabine Folie