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Die Ausstellung zeigte einige prägnante und ungewöhnliche Momente der Avantgarde des zwanzigsten Jahrhunderts. Sie hinterfragte, ob Gestalten immer mit Kunst gleichgesetzt werden kann wie bei Griffith, Steiner und der Fotografie des Filmstils und mutmaßte, dass Kunst nicht das bleibt, was man sich unter ihr vorstellt: Berühmtheit und Vergessenheit, Verschwinden und Wiederauftauchen. Gleichzeitig ist es die Frage nach der Rezeption.

Einmal dem Schicksal ausgesetzt, wird Kunst nicht nur zu einem Energiestein künstlerischen Wollens, sondern auch zu einem Symbol des Zeitgeistes, sie objektiviert sich im Nachhinein mehr und mehr und hinterlässt Spuren und Wunden. Im Verborgenen laufen unsichtbare Kunstprozesse ab, die sehr viel über Entstehung und Rezeption aussagen. Die Auswahl der Werke zu den jeweiligen Dekaden stellte Position nebeneinander, die man normalerweise nicht zusammen sieht. Sie bilden eine visionäre Kette, die das Jahrhundert, sozusagen von Steiner zu Meese umschließt. Dabei beginnt der Reigen nicht mit dem Medium Malerei, sondern dem Film und endet mit Schrift, Zeichnung, Video und Fotokopie als gleichberechtigten „Bildern“ unserer Zeit.

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Wounded time - Avantgarde zwischen Euphorie und Depression

Künstler: David W. Griffith, Rudolf Steiner, Leoncillo Leonardi, Dieter Roth, Jonathan Meese