press release only in german

Vor fünfzig Jahren, am 1. September 1951 starb in Paris der Maler und Photograph Alfred Otto Wolfgang Schulze, der 1913 in Berlin-Wilmersdorf geboren wurde. Seit 1937 nannte er sich WOLS und erlangte unter diesem Namen internationale Berühmtheit. So gilt er als Begründer des sogenannten Tachismus (tache=Fleck), obwohl seine Malerei weniger aus Flecken, denn aus deren Verletzungen durch Risse, Kratzer, Tropfspuren etc. besteht. Später setzte sich für diese Malerei der Begriff "Informel" durch. Man versuchte WOLS auch als europäisches Pendant zu Jackson Pollock zu sehen, dabei wurde sein Werk aus den Vorkriegs- und Kriegsjahren weitgehend außer acht gelassen.

WOLS ging 1933 nach Paris, arbeitete dort als Photograph und hatte erste Erfolge mit seinen Photos des "Pavillon de l´Elégance" bei der Weltausstellung 1937.

Kurz nach Ausbruch des 2. Weltkrieges wurde WOLS mit vielen anderen Deutschen im Pariser Stade de Colombes festgehalten und von dort als "feindlicher Ausländer" in verschiedene Internierungslager gebracht. Unter schwierigsten Bedingungen arbeitete er im Lager weiter. Es entstand eine große Zahl von kleinen und winzigen Zeichnungen und Aquarellen. Lebensumstände und Werke aus dieser Zeit wurden im Frühjahr 2001 zum ersten Mal in einer Ausstellung im Kunsthaus Hamburg dokumentiert und gezeigt.

Wir haben einige Stationen des WOLS'schen Lebensweges aufgesucht und durch Fotos und "Souvenirs" festgehalten. Eine Edition in kleiner Auflage wird dazu erscheinen.

In unserer Ausstellung zeigen wir Photographien und Radierungen aus dem Nachlaß, die überwiegend von der Griffelkunst-Vereinigung Hamburg herausgegeben wurden. Originalzeichnungen, Aquarelle oder Ölbilder von WOLS sind auf dem Kunstmarkt sehr rar und dementsprechend teuer. Wir freuen uns, daß es uns auch mit wenigen Mitteln gelungen ist, diese Ausstellung zu seinem Andenken in der Stadt seiner Geburt und frühen Kindheit zusammenzustellen.

only in german

Wols 
Photographien, Radierungen