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Kunstsammlung NRW gastiert mit Wolfgang Tillmans Ausstellung in Warschau

Mit einer umfangreichen Werkschau des international angesehenen Fotokünstlers Wolfgang Tillmans gastiert die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen in Warschau. Es ist die erste Einzelausstellung des 1968 in Remscheid geborenen Künstlers in Polen; gezeigt werden ca. 100 Arbeiten aus den vergangenen zehn Jahren. Die vom 18. November bis zum 29. Januar 2012 geöffnete Ausstellung Wolfgang Tillmans. Zachęta Ermutigung gehört zum Festival-Programm der Kultursaison NRW in Polen 2011/2012 und ist mit Unterstützung des Landes Nordrhein-Westfalen realisiert worden. Am prominenten Ort, nämlich in der Nationalen Kunstgalerie Zachęta im Herzen der polnischen Hauptstadt, zeigt Tillmans neben seinen abstrakten, das fotografische „Material“ befragenden Arbeiten auch eine konzentrierte Auswahl seiner ‚Weltbilder’, die in den letzten zwei Jahren auf Reisen durch verschiedene Kontinente entstanden siUnter seinen weniger bekannten Videoarbeiten, von denen erstmals fünf in Warschau gezeigt werden, ist als jüngstes Werk auch Cuma (2011) zu sehen. Tillmans installative Arbeit aus der truth study centre-Familie, in der wie in einem Dokumentationsarchiv Fotografien, Zeitungsartikel, Fotokopien und Offsetdrucke gemeinsam präsentiert werden, stellt die Frage nach der Interpretation von Bildern in der Mediengesellschaft.

Der Künstler, der im Jahr 2000 als erster Nicht-Brite den renommierten Turner-Preis erhielt, „hat nicht nur eine neue Bildsprache der Fotografie entwickelt und damit nachhaltig eine ganze Künstlergeneration geprägt“, erklärt Ausstellungskuratorin Isabelle Malz. Durch die Verschmelzung von Fotografie und Installation habe er auch eine neue Form der Präsentation mit eigenen skulpturalen Qualitäten entwickelt. Zunächst hatte Tillmans in den 1990er Jahren mit Aufnahmen in den Magazinen Tempo, Spex oder i-D vor allem aus der Londoner Pop-Kultur und Klubszene auf sich aufmerksam gemacht.

„Ein übergreifendes Thema ist die Ermutigung, den eigenen Augen zu trauen, wenn man die Welt betrachtet, den eigenen Vorurteilen zu misstrauen, aber dem eigenen Instinkt hinsichtlich der Stichhaltigkeit einer Idee zu trauen“, sagt der Künstler über seine Arbeit. Damit nimmt Tillmans programmatisch den Namen des traditionsreichen Warschauer Ausstellungsortes auf, denn „Zachęta“ bedeutet auf Deutsch „Ermutigung“.

Die erneute Kooperation der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen mit Polen hat für die Künstlerische Direktorin der Landesgalerie, Marion Ackermann, einen guten Grund. „Besonders gute, eigenwillige, stark mit der Geschichte und Tradition ihres Landes verbundenen, aber doch radikal auf die Gegenwart bezogene Künstlerinnen und Künstler kommen von dort.“

Nach der Einzelausstellung des Malers Wilhelm Sasnal (2009) und der aktuellen Installations-Präsentation von The Staircase/Die Treppe der Polin Monika Sosnowska in K21 Ständehaus sollen im kommenden Jahr auch zwei jüngere polnische Künstler im Schmela Haus ihren Auftritt haben. Für 2013 kündigte die Direktorin eine große Tillmans-Ausstellung in der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen an.

Begleitend zur Ausstellung erscheint ein zweiteiliger, deutsch-polnischer Katalog im Schuber, mit einem von Wolfgang Tillmans konzipierten und gestalteten Bildteil und einem Textteil mit Beiträgen von Jacek Dehnel, Isabelle Malz, Wolfgang Tillmans und Hanna Wróblewska.

Im Programm der Kultursaison NRW in Polen 2011/2012 mit Unterstützung des Landes Nordrhein-Westfalen. Die Ausstellung findet mit freundlicher Unterstützung des Polnischen Instituts Düsseldorf statt.

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Wolfgang Tillmans
Zacheta Ermutigung
Kuratorin: Isabelle Malz