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Die Künstler der Ausstellung “With no trouble at all / Mit Leichtigkeit“ beschäftigen sich häufig mit gesellschaftlichen Utopien, deren zukunftsweisende Bedeutung der Vergangenheit angehört oder ad absurdum geführt wurde. Mittels Collagen und Filmen, Zeichnungen und bühnenhaften Installationen bedienen sie sich des historischen Formenvokabulars und übersetzen deren Pathos in improvisiert wirkende Gesten. Dafür verwenden sie bevorzugt das Material Papier, das sich in seiner leichten und schnellen Handhabung jeglichem Ewigkeitsanspruch verweigert. Ihr betont spielerischer Umgang vermittelt ein Staunen über eine verlorene Welt, deren Reichtum an Zukunft heute unfassbar erscheint.

Henning Bohl (1975, lebt in Berlin) collagiert Versatzstücke der Moderne zu Bildinstallationen von großer Leichtigkeit. Jeder pathetischen Haltung fern interpretiert er vergangene Utopien und sucht die Improvisation. Inhaltlich und formal bezieht sich Bohl häufig auf die Kunstgeschichte wie in den Arbeiten “Kubistische Tagesdecke“ oder “Verzeichnis der Vasenform in Odilon Redons Gemälden und Pastellen“, die voraussichtlich in Glückstadt gezeigt werden. Ulla von Brandenburg (1974, lebt in Hamburg) verwendet Zeichnungen, Scherenschnitte, Filme und Performances zu bühnenähnlichen Inszenierungen. Ihre pointiert erzählerischen Arbeiten haben ihren Ursprung oft in historischen Theaterstücken oder alten Bilddokumenten. In Glückstadt zeigt sie sowohl eine Filmarbeit als auch eine Auswahl ihrer assoziativ- narrativen Zeichnungen. Peter Callesens (1967, lebt in Kopenhagen) weiße Papiermodelle von Palästen, Treppenaufgängen oder Schnee evozieren Träume, Märchen und die Sehnsucht nach der Kindheit. Ihnen eingeschrieben ist eine sehr poetische Sicht auf die uns umgebenden Dinge. In der Ausstellung wird er “Ice Castle“ ein Papierschloss mit hunderten von handgeschnittenen Eisblumen und Schneeflocken in Szene setzen. Albrecht Schäfer (1967, lebt in Berlin) arbeitet in seinen Installationen häufig mit technischen und räumlichen Vorgaben der uns umgebenden Architektur. Er verändert ihre Formen und visualisiert in diesen Abweichungen von der gängigen Norm immer wieder Fragen nach sozialen Bedingungen. "Noguchi Split" etwa ist eine Installation aus zwei kugelförmigen Lampenschirmen, ursprünglich von Isamu Noguchi entworfen, die Schäfer entlang ihrer inneren Bambusstruktur aufgeschnitten hat.

Pressetext

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With no trouble at all.
Henning Bohl, Ulla von Brandenburg, Peter Callesen, Albrecht Schäfer