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Drei Künstlerpersönlichkeiten, die in keine der üblichen Kategorien einzuordnen sind, blicken auf die damalige Kunstszene in Österreich. Padhi Frieberger war als Allround-Künstler, begeisterter Fußgänger und Radfahrer vielleicht der erste "Grün-Bewegte" in Wien, Marcel Houf entstammt der Pop- und Flower-Power-Welt der Nach-1968er-Generation und Christian Skrein war der aufmerksame Adabei einer sich neu formierenden Avantgarde in Architektur, Design, Mode und Kunst. Alle drei sind Teil der damaligen Kunst-Szene und Freunde der Protagonisten, sie beobachten ihre Auftritte und Performances, dokumentieren ihre Aktionen und stellen sie in ihren Porträtaufnahmen dar. Vielfach verknüpfen sich die Interessen und die Anwesenheiten zu einem künstlerischen Netz, das über die einzelne Künstlerpersönlichkeit hinausgeht: Marcel Houfs bevorzugtes Modell ist Padhi Frieberger, dieser wiederum fotografiert etwa Bruno Gironcoli ebenso wie Ernst Fuchs, welche gleichermaßen im Werk von Christian Skrein eine bedeutende Rolle spielen. Die jeweilige Bildsprache ist jedoch individuell: Marcel Houf verwendet die Techniken der Pop-Kultur und nähert sich in seinen Solariationen und Bild-Serien.einer fotografischen Magie und erzählerischen Poetik. Padhi Frieberger fotografiert das Nicht-Gesehene und Verborgene in seinen symbolhaft aufgeladenen Arrangements; daneben greift er Staatsmacht und politische Agitation ironisch in filmgleichen Szenen auf. Christian Skrein zeichnet sich durch seinen journalistischen Stil aus: er ist gleichsam immer präsent, in den Ateliers von Arnulf Rainer, Friedensreich Hundertwasser, Walter Pichler, bei den Präsentationen, Festen, Eröffnungen.

Ein breites Spektrum eines neuen fotografischen Selbstverständnisses eröffnet sich mit diesen drei Positionen, die miteinander verzahnt und doch sehr eigenständig die österreichische Fotografie in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts in ganz neue Bahnen lenkte. Pressetext