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Am 15. August 2007 hätte der Photograph Willy Maywald, der in den 1940er und 1950er Jahren als Chronist der künstlerischen Avantgarde, als Mode-, Theater und Filmphotograph zu internationalem Ruhm gelangte, seinen 100. Geburtstag gefeiert. Aus diesem Anlass zeigt das B.C. Koekkoek-Haus eine Übersichtsausstellung des Werks dieses großen Sohnes der Stadt Kleve. Sie umfasst über 120 Arbeiten, wobei der Schwerpunkt auf Maywalds berühmten Modephotos und Künstlerporträts liegt. Darüber hinaus sind auch Aufnahmen vom Niederrhein und seiner Heimatstadt Kleve zu sehen.

Willy Maywald wird 1907 als Sohn von Wilhelm und Hermine Maywald geboren, die das berühmte Klever Grand-Hotel Maywald führten. Nach der Kunstgewerbeschule in Köln und der Werkkunstschule in Krefeld studiert er in Berlin, der damaligen deutschen Hauptstadt des Theaters und des Varietés, die seine Liebe für die Bohème weckt. 1931 reist Maywald zum ersten Mal nach Paris, das mit Ausnahme der Kriegsjahre fortan zu seiner Wahlheimat wird. Bis zu seinem Tod 1985 lebt er an der Rue de la Grande Chaumière unweit des Montparnasse und ist Teil der schillernden Kunst und Modeszene der französischen Hauptstadt. In den Nachkriegsjahren wird Willy Maywald von den großen Modezaren Christian Dior, Jacques Heim oder Jacques Fath als Photograph engagiert. Seine Bilder werden in Zeitschriften wie „Vogue“ oder „Harper’s Bazaar“ veröffentlicht. Vor allem Dior bleibt Maywald eng verbunden, er prägt das Gesicht dieses Modehauses für Jahrzehnte. Maywald pflegt intensive Kontakte zur künstlerischen Avantgarde, die nach Kriegsende nach Paris zurückkehrt und porträtiert u. a. Picasso, Chagall, Arp.

Auch die Stars von Film und Theater lassen sich gern von ihm ablichten: Das B.C. Koekkoek-Haus zeigt Aufnahmen von der Velvet Underground-Sängerin und Ikone Nico über Jean Cocteau bis zu dem französischen Schauspieler Jean-Louis Barrault. In den 1960er Jahren arbeitet Maywald zudem immer häufiger für Dekorations- und Architekturzeitschriften, wie etwa für das Magazin „Schöner Wohnen“. Ab den 1970er Jahren erlebt Maywald die internationale Wiederentdeckung seiner Arbeiten, die zu Dokumenten ihrer Zeit geworden waren und in vielen Einzel- und Gruppenausstellungen in Europa und in Übersee gewürdigt werden. Das Klever Museum hat Willy Maywald in der Vergangenheit bereits vier Ausstellungen gewidmet: zwei zu Lebzeiten (1963 und 1978) und zwei nach seinem Tod (1992 und 1995).

Zur Ausstellung erscheinen ein Katalog und ein Plakat.