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Wilhelm Morgner (1891–1917) war ein Ausnahmetalent. Kaum 20-jährig beteiligte sich der rastlose Autodidakt, der heute als Hauptfigur des Westfälischen Expressionismus gilt, an Ausstellungen der Neuen Secession in Berlin, des Blauen Reiter in München und des Sonderbundes in Köln. Morgners staunenswerte Entwicklung wurde durch den Ersten Weltkrieg jäh beendet – sein in nur wenigen Jahren entstandenes malerisches Werk spannt in meist großen Formaten außergewöhnliche motivische und stilistische Bögen zwischen Tradition und Avantgarde, Figuration und Abstraktion, Vincent van Gogh und Keith Haring. Die Hamburger Morgner-Schau – die erste außerhalb Westfalens seit fast 25 Jahren – zeichnet die stürmischen Auf- und Umschwünge nach, in denen Morgner seine Malerei vorantrieb. Neben imposanten Gemälden aus der Sammlung des Wilhelm-Morgner-Hauses in Soest ist eine Auswahl von gezeichneten Selbstbildnissen und illustrierten Briefen zu sehen. Auch sie zeigen den jungen Künstler als kompromisslosen Sucher.

In einem Nachruf auf den gefallenen Freund beschrieb der Literat Theodor Däubler Morgners Entwicklung als Weg "ins unermesslichste Vielleicht!" und sein Werk als "frühlingshafte Verheißung": ein Potenzial, das zu entdecken ist.

Zur Ausstellung erscheint ein bibliophiles Katalogbuch mit Beiträgen von Karsten Müller und Friederike Weimar sowie einem Glossar zu den Briefen Wilhelm Morgners (96 Seiten mit zahlreichen Farbabbildungen, gebunden, ca. 20 €).