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Eröffnung: Donnerstag, 02. Oktober 2008, 19 Uhr

Die Gruppenausstellung Why here is always somewhere else widmet sich der konzeptuellen und performativen Kunst aus Mittel-, Ost- und Südosteuropa. Im Zentrum der Ausstellung steht eine Auswahl von Werken aus Kontakt, der Kunstsammlung der Erste Bank-Gruppe in Wien. Für diese erstmalige Präsentation der Sammlung in Deutschland wurden die KuratorInnen Alenka Gregoric aus Ljubljana, Antonia Majaca aus Zagreb, Vit Havranek aus Prag und das Prelom Kolektiv aus Belgrad eingeladen, zusätzliche Beiträge aus ihrer aktuellen Arbeit in die Ausstellung zu integrieren.

Ausgehend von zentralen Werken der 1960er und 70er Jahre verfolgt die Sammlung Kontakt die Entwicklungen konzeptueller Strategien bis in die Kunst der Gegenwart. Einen Schwerpunkt der Sammlung bilden Werke aus den ehemals sozialistischen Staaten des heutigen Mittel- und Osteuropas, die lange Zeit von der Kunstwelt vernachlässigt wurden und zum Teil noch heute im Kanon einer offiziellen Kunstgeschichtsschreibung fehlen. Die Zusammenstellung der Werke in Why here is always somewhere else macht deutlich, dass die radikalen Umbrüche und Veränderungen in der Kunst der 1960er und 70er Jahre an vielen Orten gleichzeitig stattfanden, Beziehungen zueinander aufbauten, aber auch konkrete Unterschiede markierten.

Die konzeptuellen Ansätze der KünstlerInnen zeichnen sich dabei durch einen vielseitigen Gebrauch neuer Materialien und Medien aus. Die Formate reichen dabei von Performances, Video- und Filmarbeiten über räumliche Installationen und Skulpturen, Zeichnungen, Collagen und Malereien bis hin zu Magazinen, Werbeplakaten und Postkarten. Alltägliche Objekte und Handlungen werden aufgegriffen und in einen Diskurs über gesellschaftliche und politische Paradigmen überführt. Oftmals bleiben die Aktionen und Gesten der KünstlerInnen bewusst minimal, um das vorherrschende System auf subtile Weise zu unterwandern.

Die heutige Kunst wäre ohne diese progressiven Ansätze der 1960er und 70er Jahre nicht denkbar und die zeitgenössischen Positionen in Why here is always somewhere else verdeutlichen, dass viele der damals angestoßenen Prozesse bis heute andauern. Diese Zeit und Raum überschreitende Untersuchung künstlerischer Entwicklungen vertreten auch die Beiträge der eingeladenen KuratorInnen. Sie umfassen ein Magazin zum Students' Cultural Center in Belgrad als Ort für politische Kunst der 1970er Jahre, einen Reader über die Rolle von Sammlungen für Produktion und Rezeption slowenischer Kunst, eine Dia- und Soundinstallation mit unrealisierten Werken der Konzeptkunst und eine zeitgenössische Interpretation konzeptueller Formensprache des kroatischen Künstlers Igor Grubic.

Begleitend zur Ausstellung findet vom 25. bis 26. Oktober ein Symposium statt. Im Hinblick auf die These, dass sich Avantgarden niemals nur auf einen Ort oder Zeitraum reduzieren lassen und eine neu artikulierte Geschichtsschreibung erfordern, stellt das Symposium alternative Produktions- und Rezeptionsformen zur Diskussion - historisch wie aktuell. Eingeladene TeilnehmerInnen sind: Zdenka Badovinac (Moderna Galerija/Museum der Modernen Kunst, Ljubljana), Alenka Gregoric (Galerija Skuc, Ljubljana), Boris Groys (Hochschule für Gestaltung, Karlsruhe), Vit Havranek (tranzit, Prag), Antonia Majaca (Galerija Miroslav Kraljevic, Zagreb), Prelom Kolektiv (Belgrad), Margit Rosen (ZKM, Karlsruhe), Walter Seidl (Sammlung Kontakt, Wien), Mladen Stilinovic (Künstler, Zagreb), Branka Stipancic (Kunstkritikerin und Kuratorin, Zagreb) und Jan Verwoert (Kunstkritiker, Berlin).

Die Auswahl der Werke aus Kontakt entstand in Zusammenarbeit mit Walter Seidl, Kurator der Sammlung.

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Why here is always somewhere else

Kuratorische Inserts von Alenka Gregoric, Vit Havranek, Antonia Majaca, Prelom Kolektiv 

mit Pawel Althamer, Cezary Bodzianowski, Carola Dertnig, VALIE EXPORT, Heinz Gappmayr, Gorgona Group , Tomislav Gotovac, Marina Grzinic, Aina Smid, Tibor Hajas, Irwin , Sanja Ivekovic, Sejla Kameric, Julije Knifer, Milan Knizak, Julius Koller, Jiri Kovanda, Edward Krasinski, Katalin Ladik, Vlado Martek, Natalia LL, OHO , Roman Ondák, Nesa Paripovic, Mladen Stilinovic, Rasa Todosijevic, Milica Tomic, Peter Weibel