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Von Ende September 2014 bis Anfang Januar 2015 führt die galerie linde hollinger in den Galerieräumen in Ladenburg ein groß angelegtes Ausstellungsprojekt durch, an dem 70 Künstlerinnen und Künstler mitwirken. In über drei Monaten und drei verschiedenen Hängungen werden unterschiedliche Kunstwerke zum Thema „weiss inspiriert“ präsentiert. Es bleibt den Künstlerinnen und Künstlern überlassen, wie sie die Themenstellung interpretieren und schließlich bildnerisch umsetzen, so dass die diversen Einflüsse und Inspirationen, so wie die Vielschichtigkeit der Bezüge über alle Gattungsgrenzen hinweg bei der Bedeutung von Weiß als gestalterisches Mittel der Moderne sichtbar werden kann. Die unbunte Farbe Weiß beschreibt Kandinsky als „ein Schweigen, welches nicht tot ist, sondern voller Möglichkeiten“. Die Ausstellungsreihe spannt einen Bogen von der Konstruktiven und Konkreten Kunst über die Lichtkunst hin zu gestischen Kompositionen. Die Besucher der Ausstellungen erwartet ein abwechslungs- und spannungsreiches Zusammenspiel von Bildern, Objekten, Arbeiten auf Papier, Neon-arbeiten, Skulpturen und Installationen international bekannter Künstlerinnen und Künstler, in denen die Farbe Weiß als ausschließliches oder dominierendes Element eine wichtige Rolle spielt. Weiß gilt als der neutralste Farbwert und ist frei von Assoziationen zur dinglichen Welt. „Der weiße, freie Abgrund, die Unendlichkeit liegt vor uns“, so charakterisierte Kasimir Malewitsch die weiße Fläche der Leinwand sinnbildlich als leeren Raum. Erstmals in der Kunstgeschichte wurde ‚Weiß’ zu einem neutralen Hintergrund, vor dem geometrische Formen schwerelos zu schweben scheinen. Diese völlige Abstraktion ohne Gegenstandsbezug ist in den folgenden Jahrzehnten immer wieder von Künstlerinnen und Künstlern als gestalterische Methode aufgegriffen und auf unterschiedliche Weise modifiziert worden. Die gezeigten Kunstwerke demonstrieren, dass in den verschiedenen Neu- und Umhängungen trotz der vermeintlichen Reduktion von Form und Farbe eine erstaunliche Fülle und Vielfalt an künstlerischen Ausdrucksmöglichkeiten erzielt werden können, wobei aber auch deutlich wird, dass ‚Weiß‘ hier weder eine symbolische Aussage noch eine Metapher ist. Wesentlich ist eher, dass für den Besucher die unterschiedlichen formalen und konzeptuellen Strategien der Künstlerinnen und Künstler nachvollziehbar sind. Weiterhin wird mit dieser Ausstellungsreihe deutlich, dass Weiß als Farbwert und gestalterisches Mittel in vielen Schattierungen, farbigen Nuancen und lichtbedingten Veränderungen erlebt werden kann.