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Der Düsseldorfer Künstler Wasa Marjanov, bekannt für seine erfindungsreichen Skulpturen voller grotesker Einfälle und symbolischer Anspielungen, zeigt in der Ausstellung 20 Theater Boxen. Den Auftakt für die Miniaturbühnen bilden die beiden lebensgroßen Figurinen „Ein Schrank von Mann“ und „Tischbeinige Jungfrau“. Das ungleiche Paar, eine plastische Collage aus menschlicher Figur, Möbelstücken und Architektur scheint den mechanischen Bühnen des Bauhauses oder den futuristischen Spektakeln entsprungen zu sein, um den Besucher auf die Verwandlungskünste in dieser Schaubühne einzustimmen. Die silbergrauen Klappkisten, die der Besucher öffnen darf, enthalten Bühnenkonstruktionen und Zuschauerräume en miniature. Aus den Bausteinen beider Räume entstehen Bilder, die ihren Werktitel in Szene setzen. Diese 20 Titel sind wiederum Titeln von Theaterstücken aus den 20iger Jahren entlehnt, aus der Zeit also, als der Konstruktivismus in der Kunst Hochkonjunktur hatte. Wasa Marjanov kombiniert die Elemente des Konstruktivismus in seinen Boxen nicht wie ein Adept, sondern wie ein souveräner Jongleur ohne Netz aber mit doppeltem Boden. Die Beziehungsspirale wird noch ein Stück weiter gedreht. Alle von ihm ausgesuchten Theatertitel kreisen immer um einen architektonischen Begriff, so als hätten die Autoren sich schon vor Jahrzehnten Bezeichnungen für seine Kunstbühnen ausgedacht. Theater wird Architektur, Architektur wird Spielbox und der Inhalt der Spielbox verwandelt sich wiederum in einen Sketch, in dem der Künstler sich als Statist vor Düsseldorfer Architekturkulissen fotografieren lässt (Fotograf Bernd Jansen), die auf andere Art als die Box-Bühnen visuelle Metaphern für die Theatertitel bilden. Jede Theaterbox wird von einer dieser Fotografien begleitet. Das komplexe Geflecht der Verweise von Text zu Bild, von Skulptur zur Architektur, von Architektur zurück zum geschriebenen Stücke wird durch die Einbeziehung der Musik um noch eine Kunstgattung erweitert. Wasa Marjanov beauftragte den Komponisten Hans Joachim Bormann, zu den Theater Boxen kurze Musiksequenzen zu komponieren; die Stücke laufen als Soundtrack zu Videosequenzen, die auf Monitoren ausgestrahlt werden. Der Besucher tritt ein in ein beziehungsreiches Gesamtkunstwerk, das mit Witz und Verwandlungslust zwischen Architektur, Skulptur, Fotografie, Musik und Theater changiert. Pressetext Presseztext