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Das Ernst Barlach Haus zeigt in Kooperation mit der Sammlung Prinzhorn in Heidelberg eine Auswahl von ca. 70 Werken (Gemälde, Zeichnungen, plastische Arbeiten) aus der Kollektion von Karin und Gerhard Dammann aus Basel.

Auf der Suche nach einem Neuanfang wandten sich Künstler der klassischen Moderne auch Werken von Insassen psychiatrischer Anstalten zu. Die 1922 erschienene Publikation "Bildnerei der Geisteskranken" des Heidelberger Psychiaters und Kunsthistorikers Hans Prinzhorn bedeutete für Alfred Kubin, Max Ernst, Paul Klee, Oskar Schlemmer und später vor allem Jean Dubuffet eine Offenbarung. Prinzhorn hatte im Auftrag der Heidelberger Universitätsklinik eine einzigartige, über 5000 Werke umfassende Sammlung zusammengetragen. Nach Ablehnung und Verdammung - insbesondere in der Zeit des Nationalsozialismus - hat sich in den letzten Jahrzehnten die Anerkennung und Erforschung dieser Kunst durchgesetzt, sie erhielt schließlich die Aufmerksamkeit von ambitionierten, privaten Sammlern.

Das Ehepaar Dammann sammelt fast ausschließlich Werke von Künstlern, die psychiatrieerfahren sind. Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen Werke aus "La Tinaia" in Florenz und dem "Haus der Künstler" in Gugging bei Wien, den beiden berühmten Psychiatrien angeschlossenen offenen Ateliers.

Outsider Art hat sich in Erweiterung des von Dubuffet gefundenen Begriffs Art Brut als eine Bezeichnung durchgesetzt, die den künstlerischen Bereich außerhalb der üblichen, intellektuellen, "kulturellen" Kunst meint, also Kunst von Psychiatrieerfahrenen, Menschen mit geistiger Behinderung, Eigenbrötlern und Sonderlingen, zum Teil auch zeitgenössische Volkskunst.

Zur Ausstellung ist ein reich bebildertes, zweisprachiges Katalogbuch (dt./engl.) erschienen, hrsg. v. Thomas Röske, Bettina Brand-Claussen u. Gerhard Dammann.

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Wahnsinn Sammeln
Outsider Art aus der Sammlung Dammann
Eine Kooperation mit der Sammlung Prinzhorn der Psychiatrischen Universitätsklinik Heidelberg

mit Giordano Gelli, Johann Hauser, Karl Junker, Franz Kernbeis, August Klett, Fritz Koller, Gustav Mesmer, Francisco Motolese, August Natterer, Michel Nedjar, Sava Sekulic, Franca Settimbrini, Louis Soutter, Oswald Tschirtner, August Walla, Adolf Wölfli, Unica Zürn ...