press release only in german

Vernissage:
Sonntag, 4. Dezember 2011, 15 Uhr

Die Ausstellung „Von Renoir bis Picasso. Künstler der École de Paris“ gibt mit 96 Werken einen umfangreichen Überblick über die verschiedenen Richtungen der Kunst, die in den Jahrzehnten um 1900 in Paris entstanden. In der Ausstellung werden Werke der Impressionisten, Post- und Neo-Impressionisten, der Nabis, Fauves, Kubisten gezeigt. Hinzu kommen einige von jenen Vertretern der École de Paris, die keiner dieser Richtungen zuzuordnen sind.   Die Sammlung des Musée du Petit Palais ermöglicht wie kaum eine andere europäische Sammlung einen umfassenden Überblick über Vielfalt und Reichtum des künstlerischen Schaffens in Paris vom Impressionismus bis zur École de Paris. Die für diese Ausstellung getroffene Auswahl versucht, die legendären Jahre der Künstlerbezirke Montmartre und Montparnasse abzubilden.

Dabei standen nicht allein die künstlerischen Strategien und die Verschiedenartigkeit der bildnerischen Mittel im Vordergrund, sondern auch die Künstler selbst, deren Herkunft und ihre Zugehörigkeit zu bestimmten Gruppierungen wurden in die Überlegung einbezogen. Die Ausstellung möchte das vielstimmige Leben dieser Jahre darstellen und dabei auch die Künstler und deren Schicksale einbeziehen.

Die Gemälde der Künstler der École de Paris gehören heute zu den weltweit am meisten bewunderten Kunstwerken in öffentlichen und privaten Sammlungen. Unzählige Reproduktionen haben viele dieser Bilder und deren Formensprache so fest in unserem Gedächtnis verankert, dass diese als wichtiger Teil des kulturellen Erbes von vielen geschätzt und geachtet werden. In den Jahrzehnten vor und nach 1900 war Paris die Welthauptstadt der Kunst. Bildende Künstler aus zahlreichen Ländern versammelten sich hier und entwickelten, zusammen mit den französischen Malern, vom Impressionismus bis zur abstrakten Malerei, die wesentlichen künstlerischen Richtungen der Moderne. Waren es zu Beginn noch vor allem die französischen Maler, die sich von der in den großen Pariser Salons gefeierten akademischen Malweise lösten, so kamen später immer mehr Künstler aus anderen Ländern hinzu und brachten ihr Können und ihre Wurzeln ein. Die erste Ausstellung der Impressionisten fand 1874 im Atelier des Pariser Fotografen Nadar am Boulevard des Capucines statt. Im Unterschied zu anderen Schulen beschreibt die École de Paris weder eine einheitliche Stilrichtung noch eine programmatisch miteinander verbundene Künstlergemeinde. Man bezeichnet damit die Gesamtheit der zu dieser Zeit in Paris arbeitenden Künstler.

In diesem Schmelztiegel der Nationen revolutionierte man mit hellen, leuchtenden Farben und kurzen Pinselstrichen die Kunst und schockierte oftmals das Publikum. Mensch und Landschaft galten nicht mehr als gottgegebenes Maß aller Dinge und an die Stelle der austemperierten Komposition trat das vom Künstler gewählte Motiv. Die Maler suchten nach den Ursachen des Sehens, nach einer neuen Form des Sehens im Licht, in dem sich alles aus Teilen fügt und die persönliche Erregung des Künstlers die Form bestimmt. Man entdeckte die Bewegung, versuchte den Schwingungen Raum zu geben, überwand feste Geometrien und lineares Denken – und machte sich die Erkenntnisse der Naturwissenschaften zu eigen. Wenig später zerlegte man die Dinge in einzelne Farbpunkte, erfand nahezu abstrakte, vibrierende Flächen bei denen sich die Farben erst in einiger Entfernung im Auge des Betrachters mischen und zum Bild fügen. Auf diese Weise forderte man den Betrachter und zwang ihn zu einem aktiveren Sehen.

Viele der Künstler gehören heute zu den Heroen der klassischen Moderne, andere, auch einst einflussreiche, wurden vergessen – und doch waren es alle gemeinsam, die an der bis heute faszinierendsten Epoche der neueren Kunstgeschichte beteiligt waren. Das Musée du Petit Palais in Genf beherbergt mit seinen umfangreichen Beständen an französischer Malerei, Skulptur und grafischen Werken eine der bedeutendsten europäischen Kunstsammlungen. Den Schwerpunkt der Sammlung bildet die französische Malerei der Zeit von 1870 bis 1930, Werke der Impressionisten, Post- und Neo-Impressionisten, der Nabis, Fauves, Kubisten und von Vertretern der École de Paris. Neben Gemälden von so berühmten Künstlern wie Marc Chagall, Pablo Picasso, Auguste Renoir und Maurice Utrillo enthält die Sammlung aber auch Werkkomplexe von Auguste Chabaud, Kees van Dongen, Moïse Kisling, Théophile Alexandre Steinlen, Suzanne Valadon, Louis Valtat und anderen Künstlern aus deren Umfeld. Einige dieser Künstler sind auf Grund der fehlenden Präsenz in deutschen Sammlungen hierzulande wenig bekannt, international genießen sie hingegen hohe Wertschätzung.

Die Ausstellung möchte das vielstimmige Leben dieser Jahre darstellen und dabei auch die Künstler und deren Schicksale einbeziehen. Für die Ausstellung stellt das Musée du Petit Palais 96 Werke zur Verfügung und kooperiert damit bereits zum zweiten Mal in vorteilhafter Weise mit der Kunstsammlung Jena. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit Abbildungen aller ausgestellten Werke.

Von Renoir bis Picasso Künstler der École de Paris Bilder aus der Sammlung des Petit Palais, Genf:

Jules Adler (1865 Luxeuil-les-Bains, Franche-Comté – 1952 Nogent-sur-Marne, Île-de-France) André Beaudin (1895 Mennecy, Île-de-France – 1979 Paris) Maria Blanchard (1881 Santander, Spanien – 1932 Paris) Jacques-Émile Blanche (1861 Paris – 1942 Offranville, Haute-Normandie) George Bottini (1874 Paris – 1907 Villejuif, Val-de-Marne) Charles Camoin (1879 Marseille – 1965 Paris) Auguste Chabaud (1882 Nîmes – 1955 Graveson, Côte d’Azur) Marc Chagall (1887 Witebsk – 1985 Saint-Paul-de-Vence, Côte d’Azur) Jules Chéret (1836 Paris – 1932 Nizza) Pedro Creixams (1893 Barcelona – 1965 Barcelona) Giorgio de Chirico (1888 Volos, Griechenland – 1978 Rom) Giuseppe de Nittis (1846 Barletta, Italien – 1884 Saint-Germain-en-Laye, Paris) Maurice de Vlaminck (1876 Paris – 1958 Rueil-la- Gadelière, Eure-et-Loir) Jean-Louis Forain (1852 Reims – 1931 Paris) Tsuguharu Foujita (1886 Tokio – 1968 Zürich) Othon Friesz (1879 Le Havre – 1949 Paris) Tullio Garbari (1892 Pérgine Valsugana, Italien – 1931 Paris) Albert Gleizes (1881 Paris – 1953 Saint-Rémy-de-Provence) Natalia Gontscharowa (1881 Ladyškino, Russland – 1962 Paris) Armand Guillaumin (1841 Paris – 1927 Orly, Château de Crignon, Val-de-Marne) Henri Hayden (1883 Warschau – 1970 Paris) Louis Hayet (1864 Pontoise – 1940 Cormeilles-en-Parisis, Île-de-France) Jeanne Hébuterne (1898 Meaux, Île-de-France – 1920 Paris) Max Jacob (1876 Quimper – 1944 Sammellager Drancy) Georges Kars (1882 Kralupy, Tschechien – 1945 Genf) Michel Kikoïne (1892 Rechytsa, Weißrussland – 1968 Cannes) Moïse Kisling (1891 Krakau, Polen – 1953 Sanary-sur-mer, Côte d’Azur) Nathalie Kraemer (1891 Paris – 1943 Auschwitz) Pinchus Krémègne (1890 Zhaludok, Litauen – 1981 Céret) Louis Legrand (1863 Dijon – 1951 Livry-Gargan, Île-de-France) Marcel François Leprin (1891 Cannes – 1933 Paris) André Lhote (1885 Bordeaux – 1962 Paris) Maximilien Luce (1858 Paris – 1941 Paris) Élisée Maclet (1881 Lyons-en Santerre, Picardie – 1962 Paris) Henri Manguin (1874 Paris – 1949 Saint-Tropez) Marevna (1892 Cheboksary, Russland – 1984 London) Maxime Maufra (1861 Nantes – 1918 Poncé-sur-le-Loir, Pays de la Loire) Alexis Mérodack-Jeanneau (1873 Angers, Pays de la Loire – 1919 Angers) Jean Metzinger (1883 Nantes – 1956 Paris) Jules Pascin (1885 Widin, Bulgarien – 1930 Paris) Francis Picabia (1879 Paris – 1953 Paris) Pablo Picasso (1881 Málaga, Spanien – 1973 Mougins, Côte d’Azur) Jean Puy (1876 Roanne, Rhône-Alpes – 1960 Roanne) Alphonse Quizet (1885 Paris – 1955 Paris) Pierre Auguste Renoir (1841 Limoges – 1919 Cagnes-sur-mer, Côte d’Azur) Théophile-Alexandre Steinlen (1859 Lausanne – 1923 Paris) Joaquin Sunyer y MIRÓ (1875 Sitges, Spanien – 1956 Barcelona) Nicolas Tarkhoff (1871 Moskau – 1930 Orsay, Île-de-France) Maurice Utrillo (1883 Paris – 1955 Dax, Aquitanien) André Utter (1886 Paris – 1948 Paris) Suzanne Valadon (1865 Bessines-sur-Gartempe, Limousin – 1938 Paris) Louis Valtat (1869 Dieppe, Normandie – 1952 Paris) Kees van Dongen (1877 Delfshaven, Niederlande – 1968 Monte Carlo) Adolphe Willette (1857 Châlons-sur-Marne, Champagne-Ardenne – 1926 Paris) Ossip Zadkine (1890 Witebsk, Weißrussland – 1967 Paris)

only in german

Von Renoir bis Picasso
Künstler der École de Paris
Gemälde und Zeichnungen aus der Sammlung des Petit Palais, Genf
Kurator: Erik Stephan

Künstler: Jules Adler, Andre Beaudin, Maria Blanchard, Jacques-Emile Blanche, George Bottini, Charles Camoin, Auguste Chabaud, Marc Chagall, Jules Cheret, Pedro Creixams, Giorgio De Chirico, Giuseppe de Nittis, Maurice de Vlaminck, Jean-Louis Forain, Tsuguharu Foujita, Othon Friesz, Tullio Garbari, Albert Gleizes, Natalija Gontscharowa, Armand Guillaumin, Henri Hayden, Louis Hayet, Jeanne Hebuterne, Max Jacob, Georges Kars, Michel Kikoine, Moïse Kisling, Nathalie Kraemer, Pinchus Kremegne, Louis Legrand, Marcel Francois Leprin, Andre Lhote, Maximilien Luce, Elisee Maclet, Henri Charles Manguin, Marevna , Maxime Maufra, Alexis Merodack-Jeanneau, Jean Metzinger, Jules Pascin, Francis Picabia, Pablo Picasso, Jean Puy, Alphonse Quizet, Auguste Renoir, Theophile-Alexandre Steinlen, Joaquin Sunyer, Nicolas Tarkhoff, Maurice Utrillo, Andre Utter, Suzanne Valadon, Louis Valtat, Kees van Dongen, Adolphe Willette, Ossip Zadkine.