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"(...) Verblüffend dabei ist, dass lebendig wahrgenommene Orte so etwas wie die Gegenwart von Abwesenden sind." Michel de Certeau, aus: Kunst des Handelns, Berlin 1988

Die Künstlerin Viola Yesiltac (*1975 in Hannover, lebt in London) erwarb 2005 ihr Diplom an der Hochschule f. Bildende Künste in Braunschweig bei Marina Abramovic. Anschließend nahm sie ihr MA-Studium am Royal College of Art in London / Abt. Fotografie auf, für das sie kürzlich das DAAD-Stipendium erhielt. In ihrer ehemaligen Heimatstadt Langenhagen zeigt der Kunstverein die erste institutionelle Einzelausstellung von Viola Yesiltac in Deutschland.

In ihren subtilen Performances, inszenierten Fotografien, Videos und Installationen beschäftigt sich Viola Yesiltac mit Fragen von An- und Abwesenheit. Dabei spielt für sie das eigene Handeln und die Interaktion im Raum eine wesentliche Rolle. Fotografie dient ihr in diesem Zusammenhang als Messwerkzug, um das Verhältnis von Raum und eigener Position zu formulieren.

Für ihre Ausstellung "In rest of the room" inszeniert Viola Yesiltac im Kunstverein Langenhagen eine kulissenartige Rauminstallation aus unterschiedlichen Einrichtungsgegenständen und einer Serie von Fotografien. Auf den Fotografien ist eine Person in einem gänzlich undefinierbaren Raum zu sehen. Endlos scheint die Person auf etwas zu warten, das dem Betrachter jedoch verborgen bleibt.

Bei den Gegenständen handelt es sich um Möbelstücke und Objekte, mit denen die Künstlerin in ihrer Wohnung gelebt hat, bevor sie vor einigen Monaten mit einem einzigen Koffer nach London zog. Im Laufe dieser kurzen Zeit gerieten die Gegenstände, die bei Freunden und Verwandten in Langenhagen, Hannover und Braunschweig untergestellt wurden, fast in Vergessenheit.

Welche neue Bedeutung erhalten sie nun im Kontext der Re-Inszenierung durch die Künstlerin?

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