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Das Ausstellungprojekt präsentiert auf besonders vielfältige Art die grenzüberschreitenden Aktivitäten, die im Bereich von Kunst, Musik, Literatur und Film seit den 60er Jahren stattfinden. Das Erleben der Sound Art wird über die zentrale Ausstellung „Vinyl. Records and Covers by Artists“ hinaus mit 5 Ausstellungsmodulen intensiviert: Konzerte, ein Radioprogramm, eine internationale Tagung, ein Kunstmarkt zur Sound Art sowie eine Filmwoche machen die Klangwelt der bildenden Künstler hörbar und erfahrbar.

Vinyl Records and Covers by Artists

Andy Warhols Banane auf dem Cover der LP von Velvet Underground gehört zu den populärsten Werken der im August 2005 beginnenden Ausstellung Vinyl. In einer Präsentation für Augen und Ohren wird das ganze Spektrum künstlerischen Umgangs mit der Langspielplatte und ihrem Cover erfahrbar und im Rahmen des Gesamtprojekts in Konzerten, einer Filmwoche und einem Radioprogramm erlebbar. In der Ausstellung und den Veranstaltungen spiegelt sich die Vielfalt von Klangexperimenten und phonetischer Poesie des 20. Jahrhunderts, in der Künstler neue, grenzüberschreitende Wege zwischen Musik, bildender Kunst und Literatur entdeckten.

Von Beuys bis Warhol Der Kurator Guy Schraenen schöpft aus seiner einzigartigen Sammlung von Künstlerschallplatten. Die Bandbreite der über 500 in der Ausstellung vertretenen Künstler reicht von Kurt Schwitters bis Ernst Jandl, von Jean Dubuffet bis Hanne Darboven, von Yves Klein bis Joseph Beuys, von Vertretern der Beat Generation bis zu Laurie Anderson, von Kraftwerk bis Laibach. Über Kopfhörer steht dem Besucher in fünf Klangkabinetten ein repräsentativer Querschnitt von 250 Schallplatten zur individuellen Auswahl zur Verfügung.

Besonders in der Pop- und Rockmusik-Szene prägten bildende Künstler das äußere Erscheinungsbild von LPs, z.B. von den Beatles oder den Rolling Stones: Die Cover-Gestaltungen von Richard Hamilton („Beatles – The White Album“), Andy Warhol und Robert Frank (Rolling Stones - „Sticky Fingers“ und „Exile on main street“) gehören zu den Klassikern dieses Genres. Außerdem in der Reihe derer, die das quadratische Format von 30 x 30 cm als künstlerisches Medium wählten: Roy Adzak, John Baldessari, Keith Haring, Sol LeWitt, Roy Lichtenstein, Raymond Pettibon, Robert Rauschenberg u.v.a.

Sound Art – für Augen und Ohren Die Ausstellung umfasst neben den Langspielplatten auch Objektschallplatten, Multiples, Videos und graphische Arbeiten zum facettenreichen Bereich der Klangkunst. So zählen u. a. auch Milan Knizaks aus zwei Schallplattenhälften zusammengesetzte „Destroyed Music“, Ulrike Rosenbachs aus Schiefer bestehende Platte oder die mit silberner Farbe überzogene LP „A Play“ von Ricardo Cristobal zu den Exponaten.

Die Ausstellung wird anschließend im Museu d’Art Contemporani de Barcelona (MACBA) gezeigt.

Konzerte

Die Konzerte bewegen sich im Bereich der Aktion oder Performance, der Lesung oder Darbietung von Lautpoesie, der Aufführung oder des Live-Konzerts bedeutender und jüngerer KünstlerInnen und Künstlergruppen. Da ein großer Teil der Sound Art die Aufführung impliziert oder aus Konzertmitschnitten besteht, soll mit diesen Konzerten auf die Entstehungszusammenhänge der Klangkunst und die konzeptionelle Verbindung von Kunst, Musik und Literatur verwiesen werden. Mit ca. 14 Konzerten wird so ein repräsentativer Querschnitt durch die Sound Art gegeben.

Filmwoche (1.–5.11.2005)

Am Beispiel der Filmreihe soll die Interdisziplinarität und der Einfluss der Sound Art gezeigt werden. Die Filmreihe wird einerseits Filme und Videos von bildenden Künstlern im Kontext der Sound Art vorstellen, und andererseits Avantgarde und Experimentalfilme sowie kommerzielle Filme, die mit klanglichen Effekten, Experimenten und Filmmusik arbeiten bzw. zum Bereich der Musikfilme gehören. Die Filmreihe wird in Kooperation mit dem Kino 46 organisiert.

Kunstmarkt zur Sound Art (30.9.–2.10.2005)

Schallplatten und kleine Objekte oder Multiples waren als veröffentlichte Kunstwerke zu einem erschwinglichen Preis zu erwerben. Es gibt europaweit einige wenige Händler, die sich auf Schallplatten der Sound Art spezialisiert haben. Zum Kunstmarkt werden europaweit etwa 10 Verleger und Antiquariate eingeladen, die ihr Sortiment vorstellen und zum Verkauf anbieten. Den Besuchern wird so lebhaft vor Augen geführt, dass es eines der Ziele der Sound Art war, Kunst und Leben miteinander zu verbinden. Für drei Tage soll es also zu einer authentischen Erweiterung und Ergänzung der Ausstellung kommen.

Sound Art – Zwischen Avantgarde und Popkultur Internationale Tagung (30.9.–2.10.2005)

Die Tagung zielt einerseits auf die wissenschaftliche Aufarbeitung eines bisher vernachlässigten Forschungsbereiches zwischen Kunst und Musik ab, andererseits soll ein Austausch zwischen Kunst- und Musikwissenschaftlern, Radioexperten, Verlegern und Künstlern stattfinden. Mit dieser Tagung sollen neue Wege der interdisziplinären Forschung beschritten werden und neue Themen oder Fragestellungen über die medialen Bedingungen der Sound Art aufgegriffen werden. So steht z. B. die historische Einordnung der Sound Art seit den 60er Jahren in die Geschichte der russischen Avantgarde noch aus, selbst deren Ursprünge am Anfang des 20. Jahrhunderts harren ihrer Bearbeitung.

Radioprogramm

Das Radioprogramm wird die Geschichte und Entwicklung der Radiokunst und der Sound Art präsentieren, um die Vielfalt der Klangkunstwerke auf Schallplatte seit den 20er Jahren darzustellen. So wird u.a. überlegt, verschiedene Archivaufnahmen noch einmal zu senden. Die Radiokunst stellt ein wichtiges Aktionsfeld dar, das über Konzeptionen für Radiowerke per Internet und akustische Performances bis zum Hörspiel reicht.

Das Ausstellungsprojekt zur Sound Art wird von der Kulturstiftung des Bundes gefördert. Die Ausstellung wird vom Studienzentrum für Künstlerpublikationen / ASPC im Neuen Museum Weserburg Bremen in Kooperation mit dem Museu d’Art Contemporani de Barcelona (MACBA) produziert. Zur Ausstellung erscheint ein durchgängig illustrierter Katalog, ca. 250 Seiten mit einer kompletten Diskographie und zur Tagung eine Dokumentation aller Beiträge.

Projektleitung: Dr. Anne Thurmann-Jajes aspc@nmwb.de Leiterin des Studienzentrums für Künstlerpublikationen / ASPC

Kurator der Ausstellung: Guy Schraenen, Paris aspc@nmwb.de

Kuratoren-Assistenz: Bettina Brach, Bremen brach@nmwb.de

Kuratorin der Ausstellungsmodule: Dr. Anne Thurmann-Jajes aspc@nmwb.de

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Vinyl – Records and Covers by Artists
Eine Ausstellung des Studienzentrums für Künstlerpublikationen / ASPC in Kooperation mit dem MACBA - Museu d´Art Contemporani, Barcelona
Projektleitung: Anne Thurmann-Jajes
Kuratoren: Guy Schraenen, Bettina Brach, Anne Thurmann-Jajes

Arbeiten von Kurt Schwitters, Ernst Jandl, Jean Dubuffet, Hanne Darboven, Yves Klein, Joseph Beuys, Laurie Anderson,  Kraftwerk , Laibach , Richard Hamilton, Andy Warhol, Robert Frank, Roy Adzak, John Baldessari, Keith Haring, Sol Le Witt, Roy Lichtenstein, Raymond Pettibon, Robert Rauschenberg, Ulrike Rosenbach, Ricardo Cristobal ...