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Die GALLERIA LAURIN zeigt waehrend einem Monat Videokunst in einer Spannbreite von vier unterschiedlichen Positionen: Carlos Aires, Jen Liu, Melvin Moti und Elodie Pong. Die Auswahl der praesentierten Videos ist gewollt von einer grossen Subjektivitaet gepraegt, kein grundlegendes Thema sollte die gewaehlten Arbeiten auf eine vorgefasste Rezeptionsschiene ruecken. Besucherinnen und Besucher werden eingeladen, eine verschiedenartige Auseinandersetzung mit dem Medium Film/Video junger Kunstschaffender aus Malaga/Bruessel, NYC, Rotterdam und Lausanne/Zuerich kennenzulernen.

Carlos Aires (*1974, Malaga/E) lebt und arbeitet nach seinem Nachdiplomstudium am Hoeheren Institut fuer Schoene Kuenstle Antwerpen vorwiegend in Bruessel. Seine praesentierte Videoarbeit Mister Hyde (Darkroom) aus 2004 fuehrt uns das delikate Treiben in einem Antwerpener Gayclub sehr direkt vor Augen. Die dafuer gewaehlte musikalische Untermalung erinnert stark an Szenen aus einem romantischen Liebesfilm. Waehrend der Kuenstler sich mit einer Infrarotkamera durch die Gaenge eines so genannten Darkrooms/Backrooms bewegt, werden wir als Betrachter des Videos zu den eigentlichen Voyeuren.

Jen Liu (*1976, Smithtown/NY) lebt nach einem laengeren Studienaufenthalt in Los Angeles und dem zweijaehrigen Nachdiplomstudium in de Ateliers in Amsterdam wieder in New York. Anfang 2005 nahm sie an der Doppelausstellung friends electric ! (mit Andrea Thal) in der Stiftung BINZ39 in Zuerich. In der GALLERIA LAURIN zeigt sie das computeranimierte Video Dawn of the Alpha Genesis aus 2003. Wie in anderen Arbeiten steht auch hier eine immerwaehrende Wichtigkeit futuristischer Hypothesen im Vordergrund ihres Schaffens. In diesem Video spielt Liu mit den technisch-optimistischen Architektur-Visionen der Moderne. Im Stil von 80er-Jahre Videospiel-Konsolen animiert, ist es die Aufgabe ihrer Charakteren Mies van der Rohe, Adolf Loos und Buckminster Fuller, Staedte zu zerstoeren.

Melvin Moti (*1977, Rotterdam/NL) zeigt die Filme Stories from Surinam aus 2002 und Texas Honkytonkin aus 2003. Ersterer reflektiert die muendlich belieferten Geschichten indischer Arbeiter und somit eigener Vorfahren, die waehrend den Jahren 1873 bis 1916 Indien verliessen um im suedamerikanischen Surinam auf niederlaendischen Plantagen zu arbeiten. Der zweite Film handelt von Mythen und Legenden in Texas. Das Resultat Motis Reise zeigt einen Film ber Texanische Volksmusiker die mit ihren romantischen Songs das Erbe des Staates wachzuhalten versuchen, wenn dieses auch ein mediales Produkt des fruehen 20. Jahrhunderts darstellt.

Elodie Pong (*1966, Boston/USA) lebt und arbeitet seit kurzem in Zuerich. In der Ausstellung wird die neu herausgegebene DVD-Compilation ‘Secrets by Elodie Pong’ mit dem Film Secrets for sale (2003) und der Sammlung Secrets (part 1-4) zum ersten Mal in ihrer Gesamtheit zu sehen sein - ca. 9 h. Waehrend dreier Jahre hat Pong in einem eigens dafuer entwickelten Raumsystem Geheimnisse von ueber 600 Personen angekauft. Das medienuebergreifende Projekt ADN/ARN (Any Deal Now/Any Reality Now) kreist um Intimitaet und Oeffentlichkeit, um die Herausforderung, Ungesagtes zum ersten Mal in Worte zu fassen.

Pressetext

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VIDEOGESCHICHTEN
Kuratiert von Alexandra Blättler

mit Carlos Aires, Jen Liu, Melvin Moti, Elodie Pong