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Mit der Ausstellung Hakenschlagen stellt Wohnmaschine ihre zweite Einzelausstellung der in der Schweiz geborenen Künstlerin Valérie Favre vor. Hakenschlagen zeigt im Hauptraum der Galerie ein einziges Bild: Das Triptychon „Wie sich ein Schlafender in ein Eselsfell verwandelte und ein Zentaur die Schnauze voll hatte“ öffnet den Blick auf eine Waldszenerie. Fabelwesen, die „Lapine Univers“, ein Zentaur und andere mysteriöse Charaktere treiben hier ihr Unwesen, vor Baumhäusern geparkte Autos lassen das plötzliche Erscheinen weiterer, noch unbekannter Protagonisten vermuten. Literarische und filmische Techniken der Narration strukturieren die aus einer Vielzahl von parallelen Handlungsebenen gebildete Inszenierung.

Derzeit präsentiert der Westfälische Kunstverein Münster Valérie Favre mit einer Einzelausstellung (noch bis zum 16. Mai 2004). Zu diesem Anlass erscheint das Buch „Valérie Favre - mise en scène“ im Verlag für Moderne Kunst Nürnberg mit Texten von Valérie Favre, Gregor Jansen und Carina Plath. In ihrem Essay gibt Carina Plath einen fundierten Überblick über Favres Werk der letzten 15 Jahre und kommentiert vor dem Hintergrund dieser Gesamtschau ihre neueste künstlerische Produktion:

„Es ist damit schwer zu sagen, wo die künstlerische Arbeit ihr jeweiliges Ende findet. Geschichten schreiben sich fort, verquicken sich, Figuren springen von einer Leinwand zur anderen hinüber, ohne eine feste Identität auszubilden. Favres Szenerien sind dabei weder Illustrationen noch kontinuierliche Narrationen, sondern vor allem Fiktionen, mehr im positiven Sinne der Erfindung als in dem der Lüge. Sie schaffen Parallelwelten, die Lücken für unsere Imaginationen aufmachen. Jede Erzählung von einer Häsin, einem Tod, einer Hütte mit Motorrädern oder Autos hat dabei unzählige Verwandte und Bekannte, sei es in Favres eigenem Werk, sei es in Werken der „Fiction“ von Stephen King über James Joyce bis Shakespeare. Zentral ist die Frage nach der Möglichkeit einer glaubwürdigen Fiktion in einem malerischen Werk, vergleichbar einem konsistenten literarischen Werk oder einem Filmplot.“

Um sich die Zeit zu nehmen, in diesen fiktionalen Raum einzutreten, kann sich der Betrachter der Ausstellung auf „Peau de Bois“ niederlassen, der jüngsten skulpturalen Arbeit Favres. Pressetext

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Valerie Favre
Hakenschlagen