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Ursula Biemann untersucht in ihren Videoessays und -installationen Themen wie Migration und Geschlechterpolitik vor dem Hintergrund von Globalisierung, Freihandelszonen, virtueller Kommunikation und dem Ausbau der Grenzfestungen hoch entwickelter Staaten. Die Künstlerin - auch als Kuratorin, Lehrende und Netzwerkerin international aktiv - bezieht ihr Material aus Videoaufzeichnungen vor Ort, Interviews mit ExpertInnen, aus Archiven und virtuellen Informationsquellen sowie theoretischen Texten. Das Sammeln von Beobachtungen und Informationen, die intensive Begegnung mit Menschen vor Ort und die kritische Reflexion von Bildproduktion und Berichterstattung sind die Grundlage, auf der Biemann nicht-lineare, vielschichtige und vielstimmige Erzählungen entwickelt.

Das LENTOS präsentiert vier exemplarische Arbeiten. Black Sea Files (2005) untersucht die transnationale Infrastruktur einer Pipeline durch den südlichen Kaukasus und die Türkei, die kaspisches Rohöl von Aserbaidschan auf den Weltmarkt pumpt. Contained Mobility (2004) dringt in die digitale Welt der allgegenwärtigen Kontrollmedien von Mobilität und in die instabilen, translokalen Lebensformen ein, die dazwischen und daneben hervortreten. Embankment (2011) beschreibt: den Akt eines kommunalen Deichbaus im Delta von Bangladesch. Mit seinen losen Querverbindungen und seiner weit ausgreifenden Geografie ist Sahara Chronicle (2006) gleichsam ein Spiegelbild des verdeckten Migrationsnetzwerks in Nordafrika.

Projektleitung: Stella Rollig, Magnus Hofmüller

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Ursula Biemann
Mission Reports
Kuratoren: Stella Rollig, Magnus Hofmüller