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Die Galerie Wolfgang Gmyrek zeigt ab 20. Mai ein in mehrfachem Sinne programmatisches update der aktuellen Malerei. In einer dichten Gruppenausstellung werden Bilder jüngerer Künstlerinnen und Künstler präsentiert und gegenübergestellt, die sich in den letzten Jahren konsequent mit Malerei auseinandergesetzt haben und deren Schwerpunkt auf der figurativen Darstellung liegt.

Das gegenwärtig neu erwachte internationale Interesse an deutscher Malerei ist der Galerie Wolfgang Gmyrek in ihrem 25. Jahr ein willkommener Anlass, die aktuellen Positionen und ihre klaren Unterschiede zur Neuen Figuration der 60er bis 80er Jahre, die das gewachsene Programm der Galerie kennzeichnet, zu fokussieren. Die Künstlergeneration der heute etwa 30-40 jährigen Maler lässt sowohl thematisch, als auch im Diskurs über die Malmittel vollkommen neue Ansatzpunkte erkennen, so dass der Titel [update.05] durchaus auch programmatisch auf das Galerieprogramm bezogen ist. Gleichermaßen knüpft die Ausstellung auch an die in den letzten Jahren präsentierten Ausstellungen zur Malerei an, wie z.B. „deutschemalereizweitausenddrei“ im Frankfurter Kunstverein, und versteht sich als ein update dieses Jahres. Blick in die Ausstellung.

Der aktuelle Anlass für das Ausstellungsprojekt ist die Eröffnung des neuen Akademiemuseums in Düsseldorf, das für die lange Tradition der Kunstakademie, ihren internationalen Ruf und ihre eigene große Kunstsammlung steht. Außerdem spielte eine Reise nach Leipzig eine initiale Rolle, die in Wolfgang Gmyrek den Wunsch weckte, die unterschiedlichen Entwicklungen der figurativen Malerei in diesen beiden wichtigen deutschen Kunstzentren aufzuzeigen und gegenüberzustellen. Während der Schwerpunkt des Galerieprogramms auf den Werken von Künstlern lag, die in den 60er bis 80er Jahren als Wegbereiter der Neuen Figuration im Rheinland und in Berlin wirkten, stellt die Galerie Wolfgang Gmyrek in ihrem update 05 Absolventen der Akademien in Leipzig und Düsseldorf vor, die sich in den zurückliegenden Jahren schon international viel beachtete Positionen erarbeitet haben. Den Düsseldorfer Malern wurde eine Auswahl jüngerer Leipziger Künstler gegenübergestellt, die für neue figurative Tendenzen an der Leipziger Kunsthochschule stehen. Die Ausstellung wurde von zwei Kuratoren zusammenlereiszene in Düsseldorf und Leipzig beschäftigt haben.

Andrea Peters hat die Arbeiten von acht Künstlern aus dem Umfeld der Düsseldorfer Akademie ausgewählt, von denen vier schon seit längerem in gutem Kontakt zur Galerie stehen: Axel Brandt und Cornelius Völker wurden bereits Anfang der 90er Jahre in Studioausstellungen vorgestellt.

Zu Frank Esser und Robert Klümpen gibt es Verbindungen über ihre in der Galerie vertretenen Lehrer. Diese wichtigen Positionen werden zu einem Spektrum erweitert, das die Vielschichtigkeit der Malerei, die an der Düsseldorfer Kunstakademie entsteht, aufweisen kann. Stefan Ettlinger, Karin Kneffel, Markus Vater und Sophie von Hellermann haben ebenfalls in Düsseldorf studiert, es kann jedoch keineswegs von einer Schule gesprochen werden. Gerade diese Vielschichtigkeit soll die Ausstellung zeigen und in Bezug zu anderen Positionen setzen.

In der aktuellen Zusammenschau haben wir bewusst den Kontakt zur momentan am meisten beachteten Hochburg der Malerei in Leipzig gewählt. In der Betrachtung der jüngeren Leipziger wird immer wieder die Gemeinsamkeit der Ansätze in der Malerei betont. Die Protagonisten der sogenannten „Neuen Leipziger Schule“ oder der „Leipzig School“, ein in Florida und New York bereits fester Terminus, erfreuen sich in den internationalen Feuilletons, aber erstaunlicherweise auch in Mode- und Lifestyle-Journalen, großer Beliebtheit. Die von Josef Filipp (Kunstverein Leipzig) ausgewählten Künstlerinnen und Künstler haben alle an der Leipziger Kunsthochschule, der Hochschule für Grafik und Buchkunst, studiert. Paule Hammer, Matthias Ludwig und Stefan Stößel sind in der ehemaligen DDR geboren. Marianna Krueger stammt aus Kasachstan; Sophie von Stillfried aus München und aus dem Rheinland kamen Katharina Immekus, Verena Landau und Miriam Vlaming zum Kunststudium nach Leipzig. Sie zählen zur „dritten Generation“ der jungen Malerei aus Leipzig, wenn Neo Rauch als die „erste Generation“, und die Liga-Künstler als die „zweite Generation“ bezeichnet werden. Erste Erfolge auf internationaler Ebene haben sich auch bei diesen Malern bereits eingestellt. Blick in die Ausstellung.

Gemeinsam sind den Malerinnen und Malern aus dem Umfeld der Düsseldorfer und der Leipziger Kunsthochschule die zum Teil ungestüme Lust an der Malerei, das Experiment mit dem Medium Malerei und das – oft mit einem Augenzwinkern – rücksichtslose Zitieren der jüngeren Kunstgeschichte. Dabei ist man sich seiner eigenen Kraft und Stärke sehr wohl bewusst.

Zur Ausstellung erscheint eine Publikation.

Pressetext

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[update.05] - Positionen zur Malerei aus Deutschland
kuratiert von Josef Filipp [Leipzig] und Andrea Peters [Düsseldorf]

mit Axel Brandt, Stefan Ettlinger, Paule Hammer, Sophie von Hellermann, Robert Klümpen, Verena Landau, Karin Kneffel, Markus Vater, Miriam Vlaming, Cornelius Völker, u.a.