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Wer schon einmal die Zeit zwischen zwei Ausstellungen in einem Kunstraum erlebt hat, erinnert sich sicherlich an eine hektische Baustelle. Die Spuren der letzten Ausstellung werden entfernt und durch ein neues System ersetzt. Während dieses Umbaus sorgen künstlerische Praktiken, kuratorische Ansprüche sowie architektonische Vorgaben oft für das totale Verschwinden der ursprünglichen Raumsituation. Die Gruppenausstellung UMBAU / MODIFICATION versucht nicht, den Ausstellungsraum zu verbergen – vielmehr rücken seine unterschiedlichen Funktionen ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Für diese Untersuchung wird die Ausstellungshalle von den eingeladenen Künstlern bewertet, um räumliche Perspektiven erweitert oder sogar verletzt.

Felix Schramm (*1970, DE) verändert in seiner Arbeit Grundrisse und bestimmt die architektonische Struktur eines Ausstellungsraums neu. Es entstehen Raumcollagen, die zersplitterte Perspektiven auf die vorgefundene Architektur freigeben.

Andrea Winkler (*1975, CH) arbeitet meist mit leichten Materialien wie Papier, Schnur oder Tapete, um die Wahrnehmung eines Raums zu beeinflussen. Nischen, Säulen oder Fugen werden in ihre Installation einbezogen und ergeben ein Bewertungssystem für den gesamten Raum.

Über die sozialen Bedingungen, die an einen Kunstraum gestellt werden, macht sich Jeroen Jongeleen (*1969, NL) in seinem Beitrag Gedanken. Er veranstaltet eine Voreröffnung von UMBAU / MODIFICATION, die sich nicht an die übliche „Kunstszene“ richtet. Die Spuren dieser Veranstaltung werden konserviert, um so eine andere Lesart des Kunstraums sichtbar zu machen.

Clemens von Wedemeyer (*1974, DE) lässt die Protagonisten seiner Videoarbeit Otjesd in einer labyrinthartigen Peripherielandschaft hin- und herstreifen. Dabei werden neben Fragen der Migration auch ganz allgemeine Orientierungs- und Handlungsfragen in einem unsicheren Terrain thematisiert.

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UMBAU / MODIFICATION
Jeroen Jongeleen, Felix Schramm, Clemens von Wedemeyer, Andrea Winkler