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Das Zürcher Künstlerpaar Trudi Demut (1927-2000) und Otto Müller (1905-1993) gastiert mit Plastiken, Skulpturen, Gemälden und Zeichnungen in einer erweiterten Sammlungspräsentation des Kunsthauses Zug vom 5. Dezember bis 13. Februar 2005.

Die Zuger Kunstgesellschaft verfügt über Sammlungsschwerpunkte in den Bereichen Schweizer Surrealismus/Fantastik und Figurative Schweizer Plastik. Seit den 1980er Jahren wurde die in dieser Form in der Schweiz einmalige Sammlung beharrlich aufgebaut und wird auch heute konsequent erweitert – in der Schnelllebigkeit der heutigen Museumslandschaft keine Selbstverständlichkeit. Die profilierte Sammlung ist regelmässiges Ausstellungsthema, wenn einzelne Repräsentanten, die zu Unrecht in Vergessenheit gerieten, umfassend vorgestellt werden. Als viel beachtete Beispiele der letzten Jahre seien Johannes Robert Schürch, Friedrich Kuhn, Eva Wipf, Kurt Seligmann und Walter Kurt Wiemken erwähnt.

Nun gastiert das Zürcher Künstlerpaar Trudi Demut (1927 – 2000) und Otto Müller (1905 – 1993) mit Plastiken, Gemälden und Zeichnungen in einer erweiterten Sammlungspräsentation. Beide arbeiteten und lebten über lange Zeit in Ateliers an der legendären Wuhrstrasse in Zürich.

Demuts mythisch-fragile Figuren kontrastieren mit den strengen, archaisch-typisierten Menschen ihres Gefährten und ehemaligen Lehrers. Bei allen Unterschieden verbindet beide Künstler die Offenheit, mit der sie jenseits wechselnder Trends und künstlerischer Ideologien zwischen streng reduzierter Abstraktion und figurativer Erfindung sich kompromisslos bewegten, immer auf der rastlosen Suche nach geeigneten Ausdrucksmitteln für ihr Menschenbild.

Dabei fällt der Kontrast zwischen Demuts leichten, verspielt-ernsten Werken und Müllers standfesten und konfrontativen Plastiken auf. Otto Müller ist eine der wichtigsten Zürcher Plastiker, der aufgrund seiner selbst auferlegten Beschränkung auch schon mit dem Schriftsteller Gerhard Meier verglichen wurde. Trudi Demut erfuhr zu Lebzeiten nicht die ihr zustehende Beachtung, so dass ihr Werk ausserhalb Zürichs erst noch zu entdecken ist.

Von Raum zu Raum werden in der Ausstellung wechselnde Konstellationen Werkbezüge der Gäste zu befreundeten und geistesverwandten Künstlern unserer Sammlung wie Friedrich Kuhn, Mutz Zeier oder Ilse Weber einerseits und Hans Aeschbacher oder Karl Geiser andererseits aufgezeigt. Darüber hinaus geht es auch um spannungsvolle Dialoge zwischen Demuts vielfältigen Poesien und Müllers strengen Überlebensköpfen (Paul Nizon). Einzelwerke kommen als singuläre Setzungen zu Wort. Eine essayistische Schau zwischen Sammlungspräsentation und Wechselausstellung.

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Zu Gast in der Sammlung - Trudi Demut und Otto Müller