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Tremezza von Brentano (1942), Köln. Die Farbe Blau nimmt in den Medien eine herausragende Stellung ein. Der Grund hierfür mag darin bestehen, dass sie bei über 40% der Menschen in Europa und Amerika zu deren Lieblingsfarbe zählt. Der Werbespruch „Für meine Zukunft sehe ich blau" deutet an, dass sie mit positiven Assoziationen wie Zuversicht, Wohlbefinden und Vertrauen gleichgesetzt wird. Eine kühle Ferne, die zugleich ungemein anziehend wirkt, wird durch diese Farbe suggeriert. Die Macht optischer Medienstrategien befragt die Künstlerin mit den uralten Mitteln der Malerei. Da bei der Oberflächengestaltung die Handschrift der Malerin im Unterschied zu den Medien nicht getilgt ist, wird die Fragwürdigkeit der heraufbeschworenen Mythen allein durch die Form nachvollziehbar.

Der Mythos Schönheit, dem sich keiner von uns zu entziehen vermag, wird uns von der Künstlerin wertungsfrei in seinem Facettenreichtum vor Augen geführt. Schon längst ist er nicht nur zum Statussymbol sondern auch zum Religionsersatz für die Masse geworden. Ihm wird gehuldigt, koste es was es wolle. So nutzt Brentano vergleichbar den Medien An- und Ausschnitte für ihre Körper- und Gesichtsfragmente. Was dem Ideal nicht entspricht wird korrigierend weg geschnitten, ob mit Hilfe des Computers oder durch die Schönheitsschnitte der Chirurgie, die ebenfalls zu ihrem Themenspektrum zählen. Letztlich scheint so alles messbar, machbar und käuflich zu sein. Doch der Botschaft: Nur wer sich diesem Jugend-, Fitness- und Schönheitswahn unterzieht ist erfolgreich, wird geliebt und ist glücklich, Kauflust verhindert Lebensfrust, dem widerspricht die Realität ihrer Bilder.

Prof. Dr. Brigitte Rieger-Jähner Pressetext

Zu der Ausstellung "MEDIENBLAU" erscheint ein Katalog

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Tremezza von Brentano MEDIENBLAU
Bilder der Mediengesellschaft - Malerei
Kuratorin: Brigitte Rieger-Jähner
PACKHOF DES MUSEUMS