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Die transmediale.11 widmet sich als internationales Festival für Kunst und digitale Kultur vom 1. bis 6. Februar 2011 im Haus der Kulturen der Welt in Berlin den radikalen Veränderungen unseres digitalen Zeitalters.

Mit dem Titel RESPONSE:ABILITY ruft die transmediale.11 zur gemeinsamen Reflexion darüber auf, wie wir heute mit und im Internet leben. Das Netz als gesellschaftliche Handlungszone wird immer mehr zu einer umkämpften Ressource. Gleichzeitig führt der Aufstieg von sozialen Netzwerken, die neue Qualität mobiler Kommunikationstechnologien und Echtzeitmedien zu einer zunehmenden Liveschaltung und Vernetzung unserer Gesellschaft. Die transmediale.11 hinterfragt welche Handlungsmöglichkeiten nach der Ära Web 2.0 für Internetnutzer bestehen, um auf diese Entwicklungen zu reagieren. Rund 170 Künstler, Wissenschaftler und Medienaktivisten gestalten vor diesem Hintergrund im Haus der Kulturen der Welt und an 20 weiteren Satellitenorten eine interdisziplinäre Plattform mit Kunstwerken, Vorträgen, Performances, Workshops und Screenings.

PROGRAMMBEREICHE

The Open Zone The Open Zone ist eine gesellschaftliche Versuchsanordnung rund um Freie Kultur und das Offene Web. Dafür werden verschiedene soziale Territorien während der gesamten transmediale.11 von Künstlern, Wissenschaftlern und Medienaktivisten besiedelt. In offenen Ateliers, Projektbüros, Tauschzentren und Experimentierräumen im Foyer des Haus der Kulturen der Welt entsteht eine Modellstadt, in der die strategischen Voraussetzungen einer offenen Internet-Kultur untersucht und für die Besucher erfahrbar gemacht werden. Mit Heath Bunting, Simona Levi, Peter Sunde, Open Design City Berlin, Elizabeth Stark, kom.post collective, Ursula Endlicher, Christopher “moot” Poole, Mushon Zer-Aviv, Evan Roth, Sami Ben Gharbia und vielen anderen. Kuratiert von Ela Kagel.

HacKaWay Zone Entgegen dem negativen Bild des Hacking als gezieltem Sabotageakt ist die HacKaWay Zone der transmediale.11 vielmehr der Ort, an dem komplexe Sachverhalte technologischer und gesellschaftlicher Systeme kritisch und zugunsten neuer, alternativer Wirklichkeiten de- und rekonstruiert werden. Mit der HacKaWay Zone entsteht ein Raum für prozessbasierte und performative Kunstwerke, der von der praktischen und interaktiven Partizipation seiner Besucher lebt. Mit Kunstwerken, Workshops und Performances von Künstlern wie Paul Vanouse, HONF, UBERMORGEN.COM, Christin Lahr, Garnet Hertz und Jussi Parikka, Herwig Weiser, Ei Wada sowie Fair Use Trio. Kuratiert von Stephen Kovats.

Film- und Videoprogramm SyncExistence Das Film- und Videoprogramm SyncExistence zeigt in elf kuratierten Film- und Videoprogrammen 58 zeitgenössische und historische Werke, die verdeutlichen, wie das Kino durch die Montagetechnik das im 20. Jahrhundert charakteristische Gefühl von Gleichzeitigkeit, Allgegenwärtigkeit und Beschleunigung befördert hat, welches heute mit dem Internet seine Potenzierung erfährt. Mit Werken von u.a. Lynn Hershman Leeson, Ho Tzu Nyen, Sergei Komarov, Wolf Vostell, Camille Verbunt, Ruben Östlund, Reynold Reynolds, John Smith, Pilvi Takala und dem Projekt ArabShorts. Kuratiert von Marcel Schwierin.

Performanceprogramm LIVE:RESPONSE Das diesjährige Performanceprogramm der transmediale.11 LIVE:RESPONSE bewegt sich an den Schnittstellen zwischen Realwelt und Mediensphäre, Liveness und Reproduktion, Virtuellem und Physischem. Es präsentiert vielfältige Spielarten der Interaktion des menschlichen Körpers mit Medienformationen, sowie den Umgang mit Archiven der Erinnerung und den beständig anwachsenden Reservoirs verfügbarer audiovisueller Medieninhalte. Mit Live Performances von Künstlern wie Herman Kolgen, People Like Us, Cécile Babiole & Vincent Goudard, Daito Manabe, Eboman und Preslav Literary School. Kuratiert von Sandra Naumann.

Konferenz BODY:RESPONSE – Biomediale Politik im Zeitalter der digitalen Liveness Unter dem Titel BODY:RESPONSE – Biomediale Politik im Zeitalter der digitalen Liveness untersucht die Konferenz der transmediale.11 die bio- und psychopolitischen Machtwirkungen im Webzeitalter. Die zunehmende Biologisierung der Medien sowie die Hybridisierung virtueller und realer Räume schaffen neue affektive und emotionale Handlungszonen zwischen Technologie und Körper. Mit internationalen Experten wie Franco 'BIFO' Berardi, Tim Etchells, Carolyn Guertin, Marie-Luise Angerer, Mark Hansen, Hans-Jörg Rheinberger, Maurizio Lazzarato, Judith Revel, Mushon Zer-Aviv, Eric Kluitenberg, Philip Auslander, Adrian Heathfield, Derrick de Kerckhove, Verena Kuni und Jordan Crandall. Kuratiert von Markus Huber.

Awards Am 5. Februar 2011 werden bei der Award Ceremony im Haus der Kulturen der Welt die Preisträger von drei Awards bekannt gegeben. Der transmediale Award ehrt in Zusammenarbeit mit CTM (club transmediale) Kunstwerke und Projekte, die auf die Herausforderungen unserer sich schnell verändernden digitalen, technologischen und netzwerkbasierten Kultur reagieren. Der Vilém Flusser Theory Award dient der Förderung innovativer und praxisbasierter Forschungsprojekte, die aktuelle Positionen digitaler Kunst und Kultur vorstellen. Zum ersten Mal wird in Zusammenarbeit mit der Mozilla Foundation der neue Open Web Award verliehen. Nominiert sind drei Projekte, die das Potenzial des Open Web reflektieren und in kreativen Praktiken sichtbar machen: booki von Adam Hyde, Graffiti Markup Language von Evan Roth und THIMBL von der Künstlergruppe die Telekommunisten. Durch ein Public Voting wird bis zum 4. Februar 2011 auf der Mozilla Drumbeat Plattform ein Gewinner gewählt.