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transmediale 2013 BWPWAP verkündet Programm und Teilnehmer-Highlights: Elizabeth Price, Alejandro Jodorowsky, Ian Hacking, Sonia Sheridan, Kenneth Goldsmith, Geert Lovink und andere

Die transmediale freut sich knapp einen Monat vor Festivalbeginn die Highlights ihrer 26. Ausgabe bekanntzugeben.

Während der einen Plutotag umspannenden Festivalwoche vom 29. Januar bis zum 3. Februar 2013 versammelt die transmediale 2013 BWPWAP herausragende internationale Denker und Kulturproduzenten aus den Bereichen Kunst, Kultur und Medien im Haus der Kulturen der Welt.

Unter ihnen sind Alejandro Jodorowsky (cl), Elizabeth Price (uk), Ian Hacking (ca), Lorraine Daston (us), Michael E. Brown (us), Sonia Landy Sheridan (us), Kenneth Goldsmith (us), Olga Goriunova (ru), Geert Lovink (nl), Eija-Liisa Ahtila (fi), Dennis Adams (us), John Smith (uk), Sandy Stone (us), Diane Torr (uk/ca), People Like Us (uk), Boris Hegenbart (de) , Felix Kubin (de), Vanessa Ramos-Velasquez (br), A Guy Called Gerald (uk), Demdike Stare (uk), Gatekeeper (us) und weitere.

Das Festival für Kunst und digitale Kultur freut sich mit den Highlights eine Reihe von Weltpremieren anzukündigen: Turner-Preisträgerin Elizabeth Price wird ihren prämierten Film The Woolworths Choir of 1979 vorstellen. Während eines Alejandro Jodorowsky-Abends spricht der chilenische Regisseur und Autor über seine Science Fiction-Comicserie Der Incal, worüber die transmediale Comics als Teil des kulturellen Imaginären in die Diskussion über neue Medien(kunst) bringen möchte. Im Anschluss werden audiovisuelle Performances von Demdike Stare und Gatekeeper folgen. Cross-Gender-Performancekünstlerin Diane Torr präsentiert zusammen mit Anus B. Haven, Anaïs Héraud, Kai Simon Stoeger und Viola ihre neue Performance Eier Haben. Vanessa Ramos-Velasquez wird mit Gastmusiker A Guy Called Gerald Coded Narratives performen und People Like Us zeigen zum ersten Mal ihre Performance Consequences (One Thing Leads to Another). Sonia Landy Sheridans Imaging with Machine Processes ist ihre erste europäische Einzelausstellung.

Am Eröffnungsabend wird die Neueinstufung von Pluto als Hintergrundgeschichte zum Festivalthema eingeführt. Der Astronom Michael E. Brown, bekannt als “The Man Who Killed Pluto”, wird erklären, warum Pluto nicht länger als Planet betrachtet wird; weitere Experten wie Gerhard Schwehm (de) und Lisa R. Messeri (us) werden die Entscheidung anfechten und von Neuem ihre Stimme abgeben. Die Herabsetzung von Pluto wird hier als Metapher für kulturelle Situationen genutzt, in denen technologische Entwicklungen und neue Wissensparadigmen die eigenen kulturellen Vorstellungen beeinflussen und anfechten – und gleichzeitig neue Chancen für alternative kulturelle Szenarios eröffnen. Das transmediale-Programm, das sich an den vier BWPWAP-Threads Users, Networks, Paper und Desire orientiert, wird darauf folgend beginnen.

Der Ausstellungsteil der transmediale beinhaltet die multifunktionale Installation Octo, die sich durch das HKW zieht sowie die dreiteilige Ausstellung The Miseducation of Anya Major.

Octo, die offizielle Fehlkommunikations-Plattform der transmediale 2013, unterstützt von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), entsteht als Kooperation der Telekommunisten mit raumlaborberlin. Angelehnt an das alte Berliner Rohrpostsystem regt sie die Besucher dazu an, auf von Mail Art-Künstlern eingesandte Beiträge zu reagieren, die in Kapseln durch das System transportiert werden. Als ironischer Kommentar zu sozialen Netzwerken untersucht das Projekt die sozialen und politischen Auswirkungen von Netzwerk-Kommunikation; durch an Systembugs erinnernde Störungen der Struktur erforschen die Künstler das kritische und künstlerische Potential, das durch blinde Flecken entsteht. In Panels wie Disrupting the Bureaucracy: Rethinking Social Networks und Mail Art in the GDR werden die Erfahrungen diskutiert, die innerhalb des Projekts gemacht werden.

Auf die Fernsehwerbung für den ersten Macintosh-Computer anspielend, umfasst The Miseducation of Anya Major drei Ausstellungsteile, die allesamt Fragen nach Wissen, Lernen und Erziehung in Bezug auf zeitgenössischen Medien stellen. Die Gruppenausstellung Tools of Distorted Creativity zeigt Arbeiten von Künstlern wie Cornelia Sollfrank (de), Kim Asendorf (de), Daniel García Andújar (es) und das Evil Media Distribution Centre von Matsuko Yokokoji und Graham Harwood alias YoHa (uk) ist eine künstlerische Antwort auf das kürzlich von Matthew Fuller and Andrew Goffey veröffentlichte Buch Evil Media. Mit Imaging with Machine Processes: The Generative Art of Sonia Landy Sheridan holt die transmediale die erste Einzelausstellung der amerikanischen Künstlerin Sonia Landy Sheridan, Pionierin der Generativen Kunst, nach Europa. Sheridan hat eine Generative Systems-Klasse am School of the Art Institute of Chicago etabliert und eine Plattform ins Leben gerufen, auf der Studenten neu entstehende Technologien erforschen und mit ihnen experimentieren können, während sie Bildungsstrukturen anfechten, um sie neu zu erfinden.

In Zusammenarbeit mit der Botschaft von Kanada präsentiert die transmediale die Marshall McLuhan Lecture 2013: Plutos, Plutocrats, & Plutonium mit dem kanadischen Philosophen und Wissenschaftstheoretiker Ian Hacking, während der die Bedeutung von Klassifizierungen und Benennungen diskutiert wird. Moderiert wird sie von der Wissenschaftshistorikerin Lorraine Daston.