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Transformers Eröffnung: 23.03.2010

Die Gruppenausstellung „Transformers“ zeigt aktuelle Beispiele künstlerischer Arbeiten, die sich Transformationsprozessen, der Übersetzung von einem Medium in ein anderes bedienen: von einzelnen Kontaktabzüge in Film, von einer Fotografie in computeranimierte Bewegungsstrukturen, von Malerei und Zeichnung in Skulptur, von Film in eine interaktive Videoinstallation, von einer Fotomontage in dreidimensionale architektonische Objekte, von Objekten und Geräuschen in Licht und Sound in einer intermedialen Installation, von der Nachbildung grafischer Strukturen, übertragen in Raum und in Musik übersetzt.

Martin Oberascher animiert in seinen Videosequenzen eine Fotografie von Yves Klein: „Der Sprung ins Leere“. Dabei spielt er verschiedenste Möglichkeiten des Sprungs und des Falls durch und variiert sie weiter. Seine bisherige künstlerische Arbeit bezieht er sich seit mehreren Jahren auf Untersuchungen zu Bewegungsstrukturen, Raumfrequenzen und Körperchoreografien im künstlerischen Kontext - von abstrakten Körpern im Raum deren Beweglichkeit durch ihre Materialität definiert wird, zu spezifischen Bewegungsmustern die nur der menschliche Körper zulässt. In weiterer Folge werden Bewegungshüllen zu Skulpturen im Raum.

Jörg Auzinger übersetzt Film in eine interaktive Video- und Rauminstallation. „Blind Spot: Die Beobachtung des Beobachters“ besteht aus zwei gegenüberliegenden Videoprojektionen - Kameraeinstellungen aus Alfred Hitchcocks Film „Das Fenster zum Hof“. Im Ausstellungsraum befindliche Videokameras filmen den Besucher und speisen die entstehenden Live-Videobilder in die beiden Filmsequenzen ein, sodass der Betrachter, zwischen den beiden Projektionen stehend, selbst Teil des Videomaterials und als Beobachter zum Beobachteten wird.

Ida Divinzenz setzt sich in ihren Skulpturen mit bekannten Vorbildern auseinander. Dabei nimmt sie deren Stil und Mal- und Zeichentechnik auf und verlagert Motive und Details in den Raum. Die Arbeit „Traum“ ist nach dem gleichnamigen Bild von Franz Marc entstanden, „Auf dem Dach“ ist die räumliche Umsetzung einer Zeichnung von Paul Klee.

Catherine Ludwig widmet sich dem Thema der „Massenfreizeit“ verschiedener Generationen und Kulturen und den damit verbundenen Inszenierungsmechanismen. Sie untersucht die künstlichen Welten und hinterfragt deren verpackte Illusionen. Daraus entstanden sind „VT-Leisuremirroristen“: architektonischen Fotomontagen symmetrischer Vergnügungsskulpturen, „Freizeitmutanten“. Das Zweidimensionale der Fotografie wurde nun zurückgeführt in das Dreidimensionale, in ein gespiegeltes 1:1 Objekt.

Heike Kaltenbrunner hat für ihre Fotografien „found some magic“ unregelmäßige, organische Strukturen von Steinen aufgegriffen - weiße Linien auf dunkelgrauem Grund - die grafisch und wie konstruiert wirken. In „looks like music“ wurden diese Strukturen mithilfe schwarzer Elastikbändern in den Raum übersetzt. Die Linien selbst liest Heike Kaltenbrunner als grafische Notation, einer Beschreibung von Musik, die sie daraufhin von zwei Musikern interpretieren ließ. Die aufgezeichneten Klänge von Cello und Kontrabass werden mit Transducern direkt auf die Bänder und den Boden des Ausstellungsraums übertragen und somit hör-, und fühlbar gemacht.

In “RGB” von Bernhard Gal wird ausgehend von den drei Grundfarben rot, grün und blau das Beziehungsgefüge von Licht, Klang und Raum thematisiert. Auf einer ersten Ebene werden Licht und Klang als konkrete Eigenschaften der im Raum installierten Objekte verstanden, denen die Farben rot, grün und blau zugeordnet sind. Über eine Computersteuerung werden sie alternierend aktiviert, wobei die entstehenden Objekteigenklänge über Mikrofone verstärkt in den Raum übertragen werden. Gleichzeitig werden auf einer zweiten Ebene drei “abstrakte" Wahrnehmungszustände geschaffen. Jeder Farbe ist eine Lichtfläche und eine Klangkomposition zugeordnet. Auf diese Weise ergeben sich insgesamt neun unterschiedliche Licht- und Klangsituationen, die für jeweils 3-5 Minuten den Installations- bzw. Wahrnehmungsraum definieren.

Das Ausgangsmaterial in „Ill be your mirror/Pt.1(Norma)“ von Karin Fisslthaler sind Kontaktabzüge, die 1962 im Rahmen der letzten offiziellen Fotosession mit Marilyn Monroe sechs Wochen vor ihrem Tod mit dem Fotografen Bert Stern entstanden sind. Die unzähligen Kontaktabzüge – Mode-, Portrait- und Aktaufnahmen - , wurden später in einem Fotoband veröffentlicht. Karin Fisslthaler reiht diese in einem Film aneinander, zu Marilyn Monroes allerletztem Film.

www.auzinger.net // www.bernhardgal.com // www.heikekaltenbrunner.com // www.nocti-luca.com // moberascher.blogspot.com //

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Transformers

Künstler: Jörg Auzinger, Ida Divinzenz, Karin Fisslthaler, Bernhard Gal, Heike Kaltenbrunner, Catherine Ludwig, Martin Oberascher