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Mit seinen raumfüllenden Installationen, die an der Schnittstelle von Kunst, Architektur und Naturwissenschaft entstehen, schlägt Tomás Saraceno visionäre Modelle für künftige Formen menschlichen Zusammenlebens vor, die nicht nur umweltfreundlicher und sozialer, sondern auch ästhetischer sein sollen. Als diplomierter Architekt und Meisterschüler von Thomas Bayrle an der Frankfurter Städelschule interessiert er sich für Strukturen und Raster, aber auch für die organische Architektur. Seit mehreren Jahren befasst sich Saraceno mit Spinnen und deren Netzen. Im Austausch mit Arachnologen hat er in seinem Studio mehrere offene Boxen eingerichtet, die rund 300 Webspinnen beherbergen. Insgesamt zwölf Arten sind vertreten: solitäre, semisoziale und soziale. Saraceno lässt sie aufeinandertreffen, um die Entstehung immer wieder neuer, ihn an hypermoderne Stadtlandschaften erinnernde Netzstrukturen zu beobachten. Diese werden auch im Museum Haus Konstruktiv zu sehen sein. Daneben präsentiert Saraceno Werke aus seinem «Aerocene Project». Dabei handelt es sich um luftgefüllte, ballonartige Objekte, die allein durch natürliche Thermik (durch Sonneneinstrahlung und die Infrarotstrahlung der Erdoberfläche) angetrieben werden, also weder auf fossile Brennstoffe und Edelgase noch auf Solarzellen oder Batterien angewiesen sind. Saraceno beschreibt seine Vision eines ökologischen und nachhaltigeren Territoriums in der Luft mit folgenden Worten: «Aerocene begins now as a past-becoming-future technology. [.] In the near future, it will define the age of the post-fossil-fuel travel, a pace of living that is in tune and at the whim of the wind.»

Begleitend zur Ausstellung erscheint eine umfangreiche Publikation (d/e) im Walther König Verlag.